Ex-General als Ukraine-Sondergesandter: Wie Trump den Ukraine-Krieg beenden könnte
Im Wahlkampf hat Donald Trump vollmundig versprochen, nach seinem Amtsantritt den mittlerweile mehr als 1.000 Tage andauernden Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden zu beenden. Wie der designierte US-Präsident das zu tun gedenkt, blieb bislang offen.
Nun hat Trump angekündigt, den pensionierten General Keith Kellogg zum neuen Sondergesandten für die Ukraine und Russland zu machen. Der 80-jährige Kellogg habe Trump laut Insider-Informationen auch schon einen Plan zur Beendigung des Krieges vorgelegt.
Der pensionierte Generalleutnant Kellogg war während Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 als Stabschef im nationalen Sicherheitsrat tätig, zudem war er Sicherheitsberater des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence.
Trump lobte seinen neuen Sondergesandten dafür, dass dieser "von Anfang an" an seiner Seite gewesen sei und auf eine herausragende Karriere beim Militär und in der Wirtschaft zurückblicke. "Gemeinsam werden wir FRIEDEN DURCH STÄRKE sichern und Amerika und die Welt wieder SICHER machen", hieß es einer schriftlichen Mitteilung Trumps.
Beide Seiten zu Verhandlungen zwingen
Kellog hat schon voriges Jahr Ideen entwickelt, wie man sowohl Russland als auch die Ukraine zu Verhandlungen zwingen könnte. Ende 2023 schrieb er in der Zeitschrift The National Interest auf, wie Trump in einer zweiten Amtszeit den Ukraine-Krieg anpacken könnte.
"Ergebnis ist, dass die Ukraine genügend Waffen zum Kämpfen hat, aber nicht genug, um zu siegen." Demnach würden die USA der Ukraine nur dann weitere Waffen liefern, wenn sie in Friedensgespräche eintritt.
Stattdessen könnte Moskau an den Verhandlungstisch gebracht werden, mit der Drohung, der Ukraine wesentlich mehr und stärkere Waffen zu liefern.
Der Plan von Kellogg sieht vor, die Frontlinien an ihren aktuellen Positionen einzufrieren: "Ein Waffenstillstand entlang der gegenwärtigen Front und Verhandlungen im Anschluss würden eine souveräne, demokratische Ukraine erhalten, die im Westen verankert ist und sich selbst verteidigen kann", schrieb der Ex-General.
Bei einem Ende der Kämpfe könnten der Ukraine verlässliche Sicherheitsgarantien gegeben werden, einschließlich einer möglichen Mitgliedschaft in Nato und EU. Auf ukrainischer Seite lassen jüngste Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskij darauf schließen, dass eine zeitweilige Besetzung ukrainischer Gebiete akzeptiert werden könnte. Knackpunkt sind aber Sicherheitsgarantien, um Russland von einer möglichen Fortsetzung des Krieges abzuhalten. Moskau wiederum hat eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine für inakzeptabel erklärt. Kremlchef Wladimir Putin will außerdem in Kiew eine gefügige Regierung durchsetzen.