Trump droht mit Tod und Zerstörung - wenn Anklage kommt
Von Konrad Kramar
Im Vorfeld einer möglichen strafrechtliche Anklage wegen illegal verbuchter Schweigegeld-Zahlungen an einen Porno-Star werden die Attacken von Ex-Präsident Donald Trump auf die Justiz immer aggressiver und im Ton gewalttätiger.
Warnung auf "Truth Social"
Auf seinem Kommunikationsportal „Truth Social” deutete Trump am Freitag an, dass es im Falle einer Anklage durch eine von Staatsanwalt Alvin Bragg instruierte Geschworenen-Jury ein Blutbad in Amerika geben könnte. Wörtlich schrieb Trump, dass es bei den „falschen Vorwürfen” gegen ihn „potenziell” zu „Tod & Zerstörung” kommen könne, „was katastrophal für unser Land wäre”. Bragg, der bisher keine klaren Signale gegeben hat, ob und wann eine Anklage erfolgt, wurde von Trump als „degenerierter Psychopath” verunglimpft.
"Brandgefährlich"
In einem anderen Social-Media-Post hatte Trump ein Foto von sich neben Bragg geschnitten. Darauf hält er offenbar in Anlehnung an den Hollywood-Film „The Untouchables”, in dem Al Capone (Robert de Niro) auf grausame Weise einen Mafioso erschlägt, in eindeutiger Weise einen Baseballschläger in der Hand. In sozialen Medien wird die von Trump erzeugte Eskalation als „brandgefährlich” bezeichnet. Der Ex-Präsident wolle damit indirekt an rechtsextremistisch-nationalistische Kreise appellieren, für ihn Gewalt anzuwenden, sagte George Conway, Ex-Mann der früheren Trump-Beraterin Kellyanne Conway.
In demokratischen Kreisen wird die Forderung laut, dass die Republikaner diese „Grenzüberschreitung” unmissverständlich verurteilen müssen. Andernfalls könne es wie beim Sturm aufs Kapitol in Washington im Januar 2021, als Trump seine Anhänger aufrief, „wie die Hölle zu kämpfen” (gegen die Anerkennung des Wahlsieges von Joe Biden) in naher Zukunft zu Toten kommen.