Politik/Ausland

CDU-Abgeordnete starb bei Rückflug von Kuba-Urlaub

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz (53) starb auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland, wo sie mit ihrem Mann privat gewesen war. Denn: „Eine dienstliche Veranlassung gab es nicht“, sagte der Sprecher der CDU-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin. Wie lange Strenz mit ihrem Mann auf der Karibik-Insel war, konnte er nicht sagen.

Trotz einer Notfalllandung in Irland konnte man der 53-Jährigen nicht mehr helfen. Eine Obduktion ist angeordnet.

Reisewarnung gilt für Kuba

Wie lange Strenz mit ihrem Mann auf der Karibik-Insel war, war am Montag nicht zu erfahren.

Das Auswärtige Amt rät auf seiner Internetseite von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Kuba ab, seit dem 28. Februar 2021 gibt es aufgrund hoher Infektionszahlen eine Reisewarnung. Landesweit betrage die Inzidenz mehr als 50 Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, weshalb Kuba als Risikogebiet eingestuft werde.

Aserbaidschan-Connection

Strenz stand wegen Korruptionsvorwürfen vor dem politischen Aus. Sie soll sich für Interessen von Aserbaidschan eingesetzt und dafür Geld erhalten haben. Anfang 2020 gab es im Zusammenhang mit Geldflüssen aus dem autoritär regierten Aserbaidschan Durchsuchungen bei der CDU-Politikerin und einem früheren CSU-Parlamentarier. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt sprach von vier Millionen Euro, die über britische Briefkastenfirmen und baltische Konten geflossen seien.

Ermittelt wurde wegen Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche. Strenz soll im Europarat bei mindestens einer Gelegenheit gemäß den Vorgaben von Vertretern Aserbaidschans abgestimmt und sich auch darüber hinaus für die Interessen des autoritär regierten Landes eingesetzt haben. Sie erhielt auch nachweislich Geld aus Aserbaidschan.

Bei der Durchsuchung wurden 16 Wohnungen und Geschäftsräume in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Belgien inspiziert, darunter auch ein Abgeordnetenbüro des Bundestages.

Strenz blieb trotz der Vorwürfe Mitglied des Bundestages, bei der anstehenden Wahl am 26. September wollte sie aber nicht mehr kandidieren. Am Montag wurden die Fahnen vor dem Deutschen Bundestag auf Halbmast gesetzt. Für einen Tag, so ist das üblich.

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