Politik/Ausland

Putin auf dem Roten Platz: "Westen bereitet Angriff auf Russland vor"

Der Krieg in der Ukraine - nur eine Verteidigung Russlands gegen einen Angriff aus dem Westen. Das ist die zentrale Botschaft der Rede Putins auf dem Roten Platz in Moskau. Kurz nach neun Uhr mitteleuropäischer Zeit begann der russische Präsident Wladimir Putin seine große Rede zum "Tag des Sieges" über Hitlerdeutschland, während die Panzer und Atomraketen in Paradeformation an ihm vorbeirollten.

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Bedrohung Russlands

Er warf dem Westen vor, eine Invasion Russlands und der Krim vorbereitet zu haben. Die NATO habe Bedrohungen an den Grenzen Russlands aufgebaut: "Der Westen wollte nicht auf Russland hören - sie hatten andere Pläne." Der militärische Sondereinsatz sei eine notwendige und rechtzeitige Maßnahme: "Der Westen bereitet die Invasion unseres Landes, einschließlich der Krim vor. Feinde Russlands nutzen Terroristen, um Russland zu schaden." Der "Sondereinsatz" in der Ukraine sei eine "präventive Maßnahme" gewesen und "die einzig richtige Entscheidung".

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"Ihr kämpft für Sicherheit"

Putin gratulierte den Weltkriegs-Veteranen zu ihrem "großen Sieg". Es sei die Pflicht, die Erinnerung an diejenigen zu erhalten, die den Nationalsozialismus besiegt hätten. Den Soldaten rief er zu, sie kämpften jetzt für die Sicherheit Russlands.

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Ukraine als Aggressor

Die Ukraine habe sich aufgerüstet mit Waffen der NATO und so eine Gefahr dargestellt für das Land. Tausende Soldaten zogen am Montag bei kaltem Wetter auf dem Roten Platz auf. Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung. Hunderte Veteranen, die russische Führung sowie Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, nahmen auf einer Ehrentribüne Platz. Putin, der lächelte, begrüßte die Veteranen mit einem Handschlag. 

Flugshow abgesagt

Bei der traditionellen Parade in Moskau marschieren rund 11.000 Soldaten. Die Flugshow wurde von der russischen Führung unterdessen abgesagt. Laut Kreml wegen des Wetters. Ursprünglich sollten 77 Flugzeuge und Hubschrauber an der Militärparade teilnehmen. Medienberichten zufolge war geplant, dass die Kampfflugzeuge ein "Z" am Himmel bilden. 

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Kein Staatsgast

Dieses Mal war auch kein ausländischer Staatschef bei der Parade zu Gast. Anders als in früheren Jahren, als etwa Angela Merkel, oder der chinesische Präsident Hu Jintao auf der Ehrentribüne saßen. 

Panzer rollen

Im äußersten Osten, auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka, auf der Insel Sachalin, in der Großstadt Wladiwostok am Pazifik und in weiteren Orten beteiligten sich Hunderte Soldaten an den Paraden zur Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg. Das Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte dazu am Montag zahlreiche Fotos.

Seit Tagen wurde heftig spekuliert, was der Kremlherr als nächsten Schritt geplant hat, nachdem ihm die bisherigen in der Ukraine eher kläglich missglückt sind. Und die Welt spekulieren und raten zu lassen, was er vorhat, ist eine Lieblingsbeschäftigung des russischen Präsidenten. 

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