Syrien: Neue Bomben, neue Flüchtlingswelle
Von Konrad Kramar
Durch die massiven Luftangriffe im Nordwesten Syriens sind nach UNO-Angaben mehr als 235.000 Menschen zur Flucht gezwungen worden. Viele Vertriebene benötigten aufgrund des Winters dringend humanitäre Hilfe und Unterkünfte, teilte das UNO-Nothilfebüro (OCHA) am Freitag per Twitter mit. Viele Hilfsorganisationen hätten ihre Arbeit in Teilen der Provinz Idlib aber wegen der Angriffe stoppen müssen.
Flucht in Richtung Türkei
Die Menschen seien vor allem südlich der Stadt Idlib vertrieben worden, hieß es in einem UNO-Bericht. Demnach fliehen die Menschen vor allem Richtung Norden und in Richtung türkischer Grenze. Moscheen, Garagen, Hochzeitshallen und Schulen würden als Behelfsunterkünfte genutzt.
Russische Bomben
Seit Anfang Dezember haben Syrien und Russland ihre Luftangriffe auf die Rebellengebiete in Idlib massiv verstärkt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte angesichts der schweren Angriffe vor einer neuen Migrationswelle in Richtung Europa gewarnt. Die Militäroperation gegen Rebellen in der Provinz Idlib hatte bereits im April begonnen.
Schon in den ersten Monaten nach Beginn der Offensiven mussten schätzungsweise 400.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Die heftigeren Angriffe seit Anfang des Monats verschärfen die Fluchtsituation noch einmal.