Politik/Ausland

Syrien: So feiern Christen Weihnachten trotz politischer Herausforderungen

Begleitet von strengen Sicherheitsmaßnahmen haben am Mittwoch Christen in Syrien erstmals seit dem Sturz des Machthabers Bashar al-Assad Weihnachten gefeiert.

Mit der Islamistengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) verbundene Sicherheitskräfte waren außerhalb von Kirchen und in Vierteln mit christlicher Mehrheit in Damaskus positioniert. An vielen Orten vom Süden bis Norden Syriens hatten Kirchen für Weihnachtsfeiern ihre Tore geöffnet.

Das berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die SOHR (Syrian Observatory for Human Rights) bezieht ihre Informationen von einem Aktivistennetz in ganz Syrien. Ihre Angaben sind aber kaum überprüfbar.

Minderheiten im Land verunsichert

"Heute sind viele Sicherheitskräfte zum Schutz von Kirchen im Einsatz, weil Sabotage befürchtet wird, aber die Dinge sind normal", bestätigte auch Nicola Jazgi, die an einer Weihnachtsmesse im Osten von Damaskus teilnahm, der Deutschen Presse-Agentur. In diesem Jahr gebe es doppelten Grund zum Feiern, sagte Jazgi. "Weihnachten und der Sieg der Revolution und der Sturz des Tyrannen. Wir hoffen, dass heute der Tag der Erlösung von der Ära der Ungerechtigkeiten der Assad-Familie ist."

Nach Assads Sturz herrschte unter Minderheiten im Land zunächst Unsicherheit, auch Christen hatten Sorge vor Repressalien. Am Montagabend hatten Unbekannte in Al-Suqaylabiyah in der Provinz Hama den Weihnachtsbaum in Brand gesetzt. Eine Person wurde festgenommen. Hunderte von Menschen, Christen und Muslime, demonstrierten am Montagabend in der Hauptstadt Damaskus und anderen Städten gegen die Tat.