Politik/Ausland

Saudis planen Stadt der Superlative

"Das ist ein Ort für Visionäre, ein Ort für Menschen, die Neues für die Welt erschaffen möchten." Mit diesen Worten stellte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman sein neues Mega-Projekt vor: die futuristische Stadt "Neom".

Auf mehr als 26.000 Quadratkilometern soll diese Stadt errichtet werden – eine Fläche, die so groß ist wie Kärnten und die Steiermark zusammen. Umgerechnet 425 Milliarden Euro lässt sich Saudi-Arabien das Prestigeprojekt kosten, das dem Land einen alternativen Wirtschaftszweig schaffen soll. Konkret will das saudische Königshaus mit "Neom" neun Wirtschaftsbereiche fördern – darunter Biotechnologie, Energie und Wasser sowie digitale Technologie. Saudi-Arabien will sich dadurch vom Öl unabhängiger machen.

Erneuerbare Energien

Strom soll durch Solar- und Windenergie direkt vor Ort produziert werden. "Wir haben die Ressourcen hier. Wir können diese riesige Stadt versorgen, ohne dabei CO₂ ausstoßen zu müssen", sagte Salman.

Die Zukunftsstadt würde komplett neue Technologien einsetzen, etwa automatisierte Drohnen zum Personentransport, neue Wege des Anbaus von Nahrung.

Unterstützt wird das ehrgeizige Vorhaben von Investoren und Unternehmern aus aller Welt – darunter auch durch den früheren Siemens-Chef Klaus Kleinfeld, der Geschäftsführer des Projektes sein soll.

"Techniker aus aller Welt werden in ,Neom’ zusammenkommen und eine völlig neue Generation an Robotern erschaffen. Es wird die erste Stadt der Welt sein, die mehr Roboter als Menschen beherbergen wird", sagte der Unternehmer Masayoshi Son, der als der reichste Mann Japans gilt.

"Die Stadt befindet sich in einer perfekten Lage. 70 Prozent der Weltbevölkerung können ,Neom’ innerhalb von acht Stunden Flugzeit erreichen. Außerdem verbindet Neom die drei Kontinente Europa, Asien und Afrika und liegt an einer wichtigen Route für den Ressourcenhandel", sagte Kleinfeld. Die Verbindung zwischen Asien und Afrika soll durch den Bau einer gigantischen Brücke über das Rote Meer sichtbar gemacht werden.

Das Areal im Nordwesten von Saudi-Arabien soll als unabhängige Wirtschaftszone über einen eigenen Rechtsrahmen und eigene Steuern verfügen. Eine eigene Souveränität soll "Neom" jedoch nicht bekommen. Bis 2025 soll die erste Bauphase beendet sein.