Politik/Ausland

Russland kauft Artilleriemunition von Nordkorea

Zwischen 50.000 und 75.000 Artilleriegeschosse sollen die russischen Streitkräfte pro Tag einsetzen – eine brutale Feuerwalze, die die Moral der ukrainischen Streitkräfte brechen soll. Bisher haben sich 35 Einheiten öffentlich an die Regierung in Kiew gewandt und darum gebeten, besser versorgt oder anderswo eingesetzt zu werden. Vor allem im Donbass rücken die russischen Truppen langsam aber stetig vor.

Doch offenbar bezieht der Kreml wegen der westlichen Sanktionen Artillerie-Munition und Granaten aus Nordkorea. Das berichtet die Zeitung „Times“ unter Berufung auf kürzliche freigegebene Informationen des US-Geheimdienstes. Die Käufe zeigten, dass die Sanktionen zu greifen begännen und die Fähigkeit Russlands einschränkten, seine Invasion in der Ukraine aufrechtzuerhalten, zitiert das Blatt zwei US-Regierungsvertreter.

Gleichzeitig haben Russlands Einnahmen aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges einer Analyse zufolge die Kosten der Invasion deutlich überstiegen.

Wie das in Finnland ansässige Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) heute mitteilt, betragen die Einnahmen in dem Zeitraum umgerechnet 158 Milliarden Euro. Dem stehen geschätzte Kriegskosten in Höhe von hundert Milliarden Euro gegenüber.

Erfasst wurden in der Analyse die Exporte von Öl, Gas und Kohle zwischen dem 24. Februar und dem 24. August dieses Jahres, ausgewertet wurden dabei Daten aus dem Schiffsverkehr und zu Pipelinetransporten. Diese zeigen, dass die EU mit 85 Milliarden Euro der größte Abnehmer der Lieferungen war, gefolgt von China mit 35 Milliarden Euro.

In der Region Cherson hingegen hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben vier russische Munitionsdepots zerstört. Auch würden Brücken über den Dnipro im Raum Cherson unter Beschuss genommen, teilte das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte mit. Nachdem zunächst wenig über den Verlauf der vorige Woche eingeleiteten ukrainischen Gegenoffensive im Süden der Ukraine bekanntgeworden war, meldeten die Behörden zuletzt Fortschritte im Norden der Region Cherson.