Politik/Ausland

Russisch-chinesische Manöver schüren Sorgen in den USA

Seit 15 Jahren sind gemeinsame Manöver der russischen und der chinesischen Armee keine Seltenheit mehr. Bis Freitag halten beide Streitkräfte nun erneut eine groß angelegte gemeinsame Übung ab, an der mehr als 10.000 Soldaten beteiligt sind. Schauplatz ist Ningxia im Nordwesten Chinas, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Das Neue dabei: Erstmals bedienen russische Soldaten dabei auch chinesische Waffen.

Und das lässt in Washington einmal mehr die Alarmglocken schrillen. Befürchtet wird, dass die beiden Armeen zusammenrücken, ihre Erfahrungen austauschen – und das wäre aus US-Sicht allerschlimmste Szenario: dass Russland und China militärische Verbündete - gegen die Supermacht USA – werden könnten.

Nachdem Russland 2014 die ukrainische Halbinsel Krim

annektierte und sich daraufhin die Beziehungen zum Westen drastisch verschlechtert hatten, wandte sich Moskau verstärkt China zu. Auch vonseiten Pekings sind die Beziehungen gegenüber dem Westen zunehmend angespannt.

China umwirbt Moskau

Das Interesse an einer engeren militärischen Kooperation liegt dabei eindeutig auf der Seite Chinas: Seine Armee war seit Jahrzehnten nicht mehr in militärische Konflikte verwickelt, während Russlands Armee über reichlich Kampferfahrung verfügt. Russische Truppen sind etwa in den Krieg in Syrien involviert. Auf Angebote, die militärische Zusammenarbeit bis hin zu einer Allianz auszubauen, reagierte Russlands Präsident Vladimir Putin bisher allerdings eher zurückhaltend.

Peking steckt Milliarden in die Modernisierung der Armee. Allein heuer wird das Verteidigungsbudget um weitere 7 Prozent erhöht.

Die Marine ist bereits die größte Asiens. Und ihren technologischen Rückstand beginnt Chinas Armee – mit zwei Millionen Soldaten die zahlenmäßig stärkte Streitkraft der Welt – in rasantem Tempo aufzuholen.