Rekord an Corona-Infektionen in Israel
Wenige Tage nach Beginn eines zweiten landesweiten Lockdowns sind die Corona-Zahlen in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 6.923 Fälle registriert worden. So viele Neuinfektionen an einem Tag wurden in dem Land bisher noch nicht verzeichnet - allerdings nahm zuletzt auch die Zahl der Tests zu.
Der bisherige Rekord datierte mit 5.533 Fällen vom 15. September. Vor vier Monaten, am 23. Mai, waren lediglich fünf Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie insgesamt bei nunmehr 200.041 Menschen in Israel nachgewiesen worden.
Seit Freitag gilt in dem Mittelmeerstaat erneut ein Lockdown. Die Menschen müssen sich mit Schulschließungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit arrangieren. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2.132 Verstöße gegen die Regeln registriert.
Die Regierung will mit den zunächst drei Wochen geltenden Restriktionen eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Ein Auslöser war die Warnung von Krankenhausleitern vor drohenden Kapazitätsgrenzen. Das Gesundheitsministerium ordnete an, dass Sanitäter ab sofort zur Unterstützung des Personals in Kliniken eingesetzt werden sollen. Das Coronavirus-Kabinett wollte am Mittwoch erneut über eine Verschärfung der Lockdown-Regeln beraten.
Die Pandemie verlief zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach von Experten kritisierten Lockerungen im Mai schnellten die Zahlen in Israel jedoch in die Höhe. Die Regierung appellierte wiederholt an die Menschen, sich an Vorschriften wie Abstandsregeln zu halten. Am stärksten betroffen vom jüngsten Anstieg der Zahlen sind arabische und ultraorthodoxe jüdische Wohnviertel. Dort leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen.