Politik/Ausland

Rebellenangriff auf Markt im Jemen: Mindestens 20 Tote

Bei einem Rebellenangriff auf einen belebten Markt sind im Jemen nach Angaben von Ärzten mindestens 20 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen wurden demnach verletzt, als Rebellen am Freitag den Markt in der östlichen Stadt Marib mit Raketen beschossen.

Wenige Stunden zuvor waren bei Angriffen der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz in der Region um Marib sieben Rebellen getötet worden. Die Allianz hatte für den Kampf gegen die schiitische Houthi-Miliz im Jemen weitere Einheiten mobilisiert. Mindestens 40 Armeefahrzeuge überquerten am Freitag die Grenze zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen, wie ein AFP-Reporter am Grenzübergang Wadia berichtete.

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An Bord der Transporter waren jemenitische Einheiten, die in Saudi-Arabien ausgebildet wurden, sowie ausländische Kämpfer, zu deren Nationalität keine Angaben gemacht wurden. Mit der Verstärkung der Truppen solle die Rückeroberung der Hauptstadt Sanna vorbereitet werden, erklärte ein jemenitischer Militärvertreter.

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Konflikt forderte bislang 4500 Tote

Kampfflugzeuge der arabischen Koalition bombardierten unterdessen ein Militärfahrzeug der Rebellen in der östlichen Provinz Marib. Sieben Kämpfer seien bei dem Angriff am Freitag getötet worden, verlautete aus Armeekreisen. Auch in der benachbarten Schabwa-Provinz wurden Stellungen der Huthis aus der Luft attackiert.

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Bei einem weiteren Luftangriff wurde in Sanaa das Gebäude des Staatsfernsehens komplett zerstört. Wie Augenzeugen der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) berichteten, wurde das Studio von Saba TV am frühen Freitagmorgen von einem Kampfjet der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz bombardiert. Auch das Studio eines weiteren Fernsehsenders sei getroffen und beschädigt worden, hieß es weiter. Staatliche Medieneinrichtungen in Sanaa waren im Jänner von den Houthis übernommen worden.

Im Jemen kämpfen schiitische Houthi-Rebellen gegen die Truppen des nach Saudi-Arabien geflüchteten Präsidenten Abd Rabbo Mansour Hadi. Eine von Riad geschmiedete und geführte Koalition bombardiert die Aufständischen, um Hadi zurück zur Macht zu verhelfen. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen bereits etwa 4500 Menschen getötet.

UN planen Verhandlungen

Für die kommende Woche sind nach Angaben der Vereinten Nationen neue Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts im Jemen geplant. Sowohl die Houthi-Rebellen als auch die Regierung von Präsident Hadi hätten den Gesprächen zugestimmt, teilte der UN-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed mit. Ziel seien "eine Waffenruhe und die Wiederaufnahme eines friedlichen politischen Übergangs".