Politik/Ausland

Partisanenhymne statt Muezin: Hacker-Spaß in der Türkei

Partisanenhymne statt Gebetsruf - in der westtürkischen Stadt Izmir haben sich Unbekannte in das Lautsprechersystem von Moscheen gehackt. Am Mittwoch sei da plötzlich aus 30 Gebetshäusern etwa zehn Sekunden lang das antifaschistische Lied „Bella Ciao“ über die Stadt geschallt, bestätigte der Chef der Religionsbehörde Diyanet in Izmir am Freitag.

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Es sei sehr traurig, dass dies im heiligen Fastenmonat Ramadan und kurz vor den hohen Eid-Feiertagen geschehen sei. Das liberale Izmir gilt als Hochburg der westlich-orientierten Opposition gegen Präsident Erdogan

Imame reagierten schnell

Die meisten Imame in den Moscheen hätten schnell geschaltet und die Musik gestoppt, sagte Mufti Balkan. Vorsichtshalber werde aber nun das zentrale System für die Gebetsrufe nicht mehr verwendet, bis dessen Sicherheit verbessert worden sei. Jede Moschee werde vorerst individuell zum Gebet rufen.

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Die Staatsanwaltschaft von Izmir hatte am Donnerstag verlauten lassen, sie habe wegen der „öffentlichen Herabwürdigung religiöser Werte“ eine Ermittlung begonnen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass sich das auch gegen Menschen richte, die Videos von der Aktion mit positiven Kommentaren geteilt hätten. Anadolu zufolge waren zwei Menschen festgenommen worden. Eine kam demnach wieder frei.