Palästinenser setzten Synagoge in Brand
In der Stadt Lod bei Tel Aviv, in der Juden und Araber gemeinsam leben, ist es am Dienstagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. Nach Medienberichten schändeten arabische Einwohner eine Synagoge und setzten sie in Brand. Außerdem seien Dutzende Autos angezündet und Fenster von Geschäften eingeworfen worden.
Jüdische Einwohner warfen der Polizei einen kompletten Kontrollverlust vor und forderten die Entsendung von Soldaten in die Stadt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz einigten sich daraufhin auf die Entsendung mehrerer Bataillone von Grenzpolizisten, um in der Stadt die Ruhe wiederherzustellen.
In Lod war bei Unruhen ein 25-jähriger Araber durch Schüsse tödlich verletzt worden. Ein 34-Jähriger wurde daraufhin festgenommen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Nach Medienberichten handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen jüdischen Einwohner der Stadt.
Israelische Flaggen in Deutschland verbrannt
Indes sind vor zwei Synagogen in Nordrhein-Westfalen am Dienstagabend israelische Flaggen angezündet worden. Die Polizei in Münster stellte am Abend 13 Tatverdächtige, teils vor Ort, wie sie mitteilte. In Bonn nahm die Polizei eigenen Angaben zufolge drei Tatverdächtige fest: zwei 20-jährige Männer und einen 24-Jährigen. In beiden Fällen hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
Aus Münster hieß es, mehrere Zeugen hätten der Polizei am Abend per Notruf mitgeteilt, dass sich „eine etwa 15-köpfige Gruppe mit arabischem Aussehen“ vor der Synagoge aufhalte, laut rufe und eine israelische Fahne verbrenne. Die Synagoge selbst wurde nicht beschädigt. Den Tatverdächtigen drohen Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Vor der Synagoge in der Tempelstraße in Bonn wurden laut Polizei mehrere Menschen dabei beobachtet, wie sie den Eingang mit Steinen beschädigten und mit Feuer hantierten. Dort fanden die Einsatzkräfte eine weiß-blaue angezündete Flagge. Ein Glasteil der Eingangstür der Synagoge wurde mit Steinen beschädigt. Auch drei Zettel mit möglicherweise arabischen Schriftzeichen wurden gefunden, wie es hieß.
In Israel hatte sich der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan Mitte April zugespitzt. Inzwischen sind es die heftigsten Auseinandersetzungen seit mehreren Jahren. Der Ramadan geht diese Woche zu Ende.
Nach Angaben des israelischen Militärs haben militante Palästinenser am Dienstag innerhalb eines Tages rund 480 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Davon seien rund 200 abgefangen worden, 150 schlugen demnach beim Start fehl. Das israelische Militär reagierte auf die Angriffe mit Dutzenden Luftangriffen auf Ziele in dem Küstengebiet direkt am Mittelmeer. Auf beiden Seiten gab es Tote.