Nord Stream-Pipelines könnten durch Salzwasser unbrauchbar werden
Der Betreiber der Pipeline Nord Stream 1 schließt eine Reparatur des beschädigten Doppelstrangs nicht aus, für eine genaue Beurteilung müssten zunächst die Schäden begutachtet werden. Bis es so weit ist, könnte es allerdings bereits zu spät sein – der Berliner „Tagesspiegel“ erfuhr aus deutschen Regierungskreisen, dass Sicherheitsbehörden befürchten, dass die beiden Röhren für immer unbrauchbar sein könnten. Würden sie nicht schnell repariert, werde das viele Salzwasser, das bereits jetzt hineindringt, die Pipelines korrodieren lassen, berichtet die Zeitung.
Bevor ein Vorgehen festgelegt werden könne, müsste laut Pipeline-Betreiber viel mehr in Erfahrung gebracht werden - es gebe etwa bisher keine Bilder der eigentlichen Lecks. Man wolle die Schäden so schnell wie möglich inspizieren, das setze aber voraus, dass die Behörden die verhängten Sperrzonen aufhöben.
Zu möglichen Kosten und wer diese übernehme, wollte der Sprecher keine Angaben machen. Zunächst müssten die Schäden und Möglichkeiten der Reparatur festgestellt werden.
Auch der Nord Stream 2 AG sind die genauen Schäden an ihrer weitgehend parallel verlaufenden Pipeline nach eigenen Angaben noch unbekannt. Es könne „kein Mensch momentan seriös sagen, wie es da unten aussieht“ und welche technischen Möglichkeiten es nun gebe, sagte Sprecher Ulrich Lissek. Das Ausmaß könne man nur anhand der umfangreichen Blasenbildung einschätzen. „Die strukturelle Integrität der Pipeline muss massiv beschädigt sein.“ Er sprach von einem möglichen „Riesenriss“.
Der Sprecher der Nord Stream AG sagte, es sei „beispiellos“, dass innerhalb kurzer Zeit derartige Schäden an mehreren Leitungen eingetreten seien.