"Namen und Gesichter": Marke von zwei Millionen Corona-Toten erreicht
Mehr als zwei Millionen Covid-Patienten sind weltweit bereits gestorben. Den traurigen Rekord hielt die Johns Hopkins Universität am Freitagabend auf ihrer Corona-Homepage fest.
Mit rund 390.000 Toten mussten die USA bislang die höchste Zahl melden, gefolgt von Brasilien (200.000) und Indien (150.000). Allein in der vergangenen Woche starben 23.000 Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika am Coronavirus. Täglich kommen in dem Land rund 230.000 Neuinfektionen hinzu.
In Europa wurden mit mehr als 86.000 die meisten Toten in Großbritannien gemeldet, gefolgt von Italien (81.000) und Frankreich (70.000).
Mehr als 93 Millionen Menschen weltweit haben sich seit etwas mehr als einem Jahr mit dem Coronavirus infiziert.
"Nach etwas mehr als einem Jahr nach Entdeckung des Coronavirus in der chinesischen Stadt Wuhan, hat die Zahl der Toten die Größe einer Stadt wie Brüssel, Mekka, Minsk oder Wien angenommen", kommentierte der britische Guardian.
Es wird allerdings befürchtet, dass die tatsächliche Zahl an Corona-Todesopfern noch viel höher ist, da auch die Johns Hopkins University von den von den Gesundheitsbehörden veröffentlichten Daten abhängig ist. In vielen Ländern ist die Testkapazität auch zu gering, um bei Todesfällen überhaupt feststellen zu können, ob das Coronavirus der Auslöser war.
Schnellere Verbreitung
Geht man davon aus, dass die Zahlen stimmen, dann hat sich die Geschwindigkeit der Todesfälle verdoppelt: Dauerte es acht Monate vom Aufkommen des Virus bis zum ein-millionsten Toten, so hat es bis zur zweiten Million nur noch vier Monate gedauert.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach angesichts der zwei Millionen Toten von einem "herzzerreißenden Meilenstein": "Hinter dieser schrecklichen Zahl stecken Namen und Gesichter", sagte er. "Ein Lächeln, das ab jetzt nur mehr eine Erinnerung ist, der Platz beim Esstisch, der für immer leer bleibt, das Zimmer, das vom Schweigen eines geliebten Menschen erfüllt wird." Guterres kritisiert in diesem Zusammenhang die mangelnde weltweite Solidarität: "Die Wissenschaft ist erfolgreich, aber die Solidarität hat versagt."
Jetzt aber sei die Zeit dafür. Die führenden Wirtschaftsnationen trügen eine besondere Verantwortung. "Impfstoffe erreichen schnell die einkommensstarken Länder, während die Ärmsten der Welt überhaupt keine haben." Einige Länder beschafften sich mehr Impfstoff, als sie benötigten. Staaten müssten überschüssige Impfstoffdosen teilen.