Hamas-Massaker: Tod von Friedensaktivistin Vivian Silver bestätigt
Die seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vermisste 74-jährige Friedensaktivistin Vivian Silver ist tot. "Tragische Nachrichten: Vivian Silver, die kanadisch-israelische Friedensaktivistin (...) wurde als tot bestätigt, von der Hamas im Kibbuz Beeri ermordet", schrieb der israelische Generalkonsul in Toronto, Idit Shamir, am Montag auf Twitter (X).
"Kanada trauert um sie", twitterte die kanadische Außenministerin Melanie Joly und beschrieb die 74-Jährige als "lebenslange Fürsprecherin für den Frieden".
Silver war in angegriffenem Kibbuz Beeri
Silvers in Tel Aviv lebender Sohn Yonatan Zeigen hatte der Nachrichtenagentur AFP im vergangenen Monat gesagt, er habe am Tag des Hamas-Angriffs mit seiner Mutter telefoniert, als ab 11.00 Uhr Schüsse fielen. Sie habe ihm daraufhin geschrieben, dass bewaffnete Männer in ihrem Haus in Beeri seien; es war ihr letztes an ihren Sohn gesendetes Lebenszeichen. Mehr als 100 Bewohnerinnen und Bewohner Beeris wurden bei dem Hamas-Angriff getötet.
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Aktivistin für Frieden zwischen Palästinensern und Israelis
Die feministische Aktivistin Silver setzte sich für den Frieden mit den Palästinensern ein und wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Sie startete Hilfsprogramme für Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens und half ihnen, in Israel medizinisch behandelt zu werden. Im Jahr 2014 half sie bei der Gründung der Friedensbewegung Women Wage Peace, eine Initiative von Jüdinnen, Musliminnen und Christinnen, die mittlerweile mehr als 45.000 Mitglieder hat.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nannte die Nachricht vom Tod Silvers "niederschmetternd". "Vivian Silver, die sich unermüdlich für Frieden und Verständigung eingesetzt hatte, wurde von der Hamas, den Kräften des blinden Hasses, ermordet", schrieb Seibert auf Englisch auf Twitter. Sein Mitgefühl gelte "ihrer Familie und ihren vielen Freunden, Juden und Palästinensern".
Die Hamas-Angriffe am 7. Oktober
Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilistinnen und Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1.200 Menschen in Israel getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Seitdem greift das israelische Militär massiv Ziele im Gazastreifen an, inzwischen sind auch Bodentruppen in das Palästinensergebiet eingedrungen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bis Montagabend im Gazastreifen etwa 11.240 Menschen getötet.