Politik/Ausland

Midterms: Trump schimpft über angebliche Unregelmäßigkeiten

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Tag der Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe geschimpft - und zu Protesten aufgerufen. In Detroit sei Wählern im Wahllokal gesagt worden, sie hätten schon abgestimmt: "Dies geschieht in großer Zahl, auch andernorts. Protestieren, protestieren, protestieren!", schrieb Trump am Dienstag auf der von ihm mitbegründeten Social-Media-Plattform "Truth Social".

Belege für seine Behauptungen legte Trump keine vor. Er erklärte aber auch, in konservativen Bezirken des umkämpften Bundesstaates Arizona würden elektronische Wahlgeräte nicht funktionieren. Tatsächlich waren in einem Bezirk Arizonas Dutzende Wahlautomaten ausgefallen.

Es gebe "in etwa 20 Prozent" der 223 Wahllokale im Bezirk Maricopa County technische Probleme mit den Maschinen, sagte der Vorsitzende der örtlichen Wahlaufsichtsbehörde, Bill Gates. Die ausgefallenen Maschinen hätten aber keinen Einfluss auf die Korrektheit der Wahl. Die Behörde richtete eigenen Angaben zufolge "sichere Boxen" ein, in denen die Stimmzettel bis zur Auszählung aufbewahrt würden.

In einer stetigen Serie von Posts verbreitete Trump ohne Belege weitere Anschuldigungen über angeblichen Betrug bei den "Midterm"-Wahlen und schrieb unter anderem: "Geschieht das Gleiche mit dem Wahlbetrug wie 2020???"

Weigert sich Niederlage einzugestehen

Der 76-Jährige Trump weigert sich bis heute, seine Wahlniederlage 2020 gegen den Demokraten Joe Biden einzugestehen und verbreitet weiter unbeirrt Behauptungen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Im Zuge dessen war am 6. Jänner 2021 das Kapitol in der US-Hauptstadt Washington von Trump-Anhängern gestürmt worden. Mehrere Menschen starben.

Zuvor hatte Trump hat bei den US-Zwischenwahlen abgestimmt und eigenen Angaben zufolge Floridas Gouverneur Ron DeSantis von den Republikanern unterstützt. Der 76-Jährige erschien mit seiner Frau Melania am Dienstag im Wahllokal in Palm Beach nahe seines Anwesens "Mar-a-Lago" in Florida. Auf die Nachfrage eines Reporters, ob er für DeSantis gestimmt habe, sagte Trump: "Ja, habe ich".

Der 44-jährige DeSantis gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2024 und größter interner Konkurrent von Trump, der immer wieder eine eigene Kandidatur andeutet und zuletzt eine "sehr große Mitteilung" für den 15. November in Aussicht stellte.

Herzogin Meghan ruft in den USA zum Wählen auf

Unterdessen hat Herzogin Meghan die Amerikaner dazu aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Auf der Webseite der von Meghan und dem britischen Königssohn Prinz Harry gegründeten Stiftung Archewell veröffentlichte sie am Wahltag ein Foto von sich, auf dem sie einen runden „I Voted“-Sticker an ihrem Pullover trägt. Derartige Aufkleber werden etwa nach der Stimmenabgabe in Wahllokalen ausgehändigt.

Dazu postete die gebürtige Kalifornierin auf der Webseite einen Wahlaufruf mit mehreren praktischen Tipps, etwa wie man das richtige Wahllokal findet und welche Sachen man dabei haben sollte.