Lula gegen Bolsonaro - Brasilien wählt Anfang Oktober
Der ehemalige brasilianische Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva ist rund zweieinhalb Monate vor der Präsidentenwahl als Kandidat seiner Partei nominiert worden. Die Kandidatur wurde einstimmig angenommen, wie es in einer Mitteilung der Arbeiterpartei (PT) nach einem Treffen in São Paulo am Donnerstag hieß. Als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten bewirbt sich demnach der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates São Paulo und früherer Lula-Rivale Geraldo Alckmin.
Umfragen zufolge liegt der Linkspolitiker Lula aktuell vor dem rechtspopulistischen Amtsinhaber Jair Bolsonaro. Dieser soll am Sonntag in Rio de Janeiro als Kandidat seiner Partei für die Wahl am 2. Oktober nominiert werden. Parteien und Bündnisse haben bis zum 15. August Zeit, ihre Kandidaten beim Obersten Wahlgerichtshof zu registrieren. Ab dem 16. August ist der Wahlkampf offiziell erlaubt. Für Lula wäre es das sechste Rennen um die Präsidentschaft. Zweimal gewann er und regierte Brasilien von Anfang 2003 bis Ende 2010.
Mit Sozialprogrammen holte Lula, der es vom armen Buben aus dem Nordosten zum Präsidenten des größten Landes Lateinamerikas brachte, Millionen Menschen aus der Armut. Auch wirtschaftlich boomte Brasilien während seiner Amtszeit. Allerdings verbreitete sich in der größten Volkswirtschaft der Region auch die Korruption weiter.
2018 wurde Lula selbst wegen Korruption und Geldwäsche zu einer Haftstrafe verurteilt. Der populäre Politiker konnte deshalb 2018 nicht an der Präsidentenwahl teilnehmen, die Bolsonaro gewann. Im vergangenen Jahr hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf und Lula erhielt seine politischen Rechte zurück.