Politik/Ausland

Libysche Küstenwache fing 137 Flüchtlinge ab

Die libysche Küstenwache hat fast 140 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer abgefangen und zurück aufs Festland gebracht. Sie seien am Sonntag in der Früh auf einem Schlauchboot 40 Kilometer vor der libyschen Küste entdeckt und danach zurückgebracht worden, sagte ein Behördensprecher. Es habe sich um 137 Menschen aus mehreren afrikanischen Ländern gehandelt, darunter fünf Frauen und drei Kinder.

Das instabile Libyen ist Haupttransitland für Flüchtlinge, die versuchen, über das zentrale Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Heuer kamen auf der Route bisher 94.000 Menschen in Italien an. Nach UNO-Angaben starben bei dem Versuch seit Jahresbeginn bereits mehr als 2370 Menschen.

Mit einem neuen Einsatz vor der Küste will Italien der libysche Küstenwache nun nicht nur dabei unterstützen, Schleppern das Handwerk zu legen. Rom will mit Überwachungstechnik der Küstenwache auch helfen, Boote mit Migranten aufzuspüren, damit diese nach Libyen zurückgebracht werden können. Konkret leistet die italienische Marine der libyschen Küstenwache mit zwei Schiffen Hilfe.

Ein Bericht der Vereinten Nationen vom Juni dokumentierte indes, dass von der libyschen Küstenwache gerettete Flüchtlinge wiederholt "schwer misshandelt" worden seien.

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Identitären-Schiff verfolgte Seenotretter von "Aquarius"

Am Sonntag sorgte auch die "C-Star", jenes Schiff, mit dem die Identitären aktuell Migranten an der Überfahrt nach Europa hindern wollen, für ungwöhnliche Schlagzeilen. Nachdem die "C-Star" aufgrund diverser Probleme - unter anderem wurde der Kapitän vorübergehend festgenommen, gegen die Crew wurde wegens des Verdachts der Schlepperei ermittelt - mit gehöriger Verspätung in See stechen konnte, verfolgte das Schiff der als rechtsextremen eingestuften Identitären Bewegung nun das Rettungsschiff "Aquarius".

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Die "C-Star" war zuvor in einem Gebiet rund 20 Seemeilen vor Libyen vorgefahren, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP an Bord der "Aquarius" berichtete.

Vor der libyschen Küste fuhr die "C-Star" dann 30 bis 45 Minuten mit einem Abstand von wenigen hundert Metern hinter der "Aquarius" her, später folgte es dem Rettungsschiff aus größerer Distanz. Die Besatzung der "Aquarius", die von den beiden Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, wollte sich nicht dazu äußern, ob sie die Nähe der "C-Star" als Bedrohung empfand. Während die "C-Star" in der Nähe war, fuhr das Rettungsschiff allerdings mit doppelter Geschwindigkeit.

Das von der Gruppe Defend Europe gecharterte Schiff hatte Anfang Juli den Hafen von Dschibuti verlassen und über den Suez-Kanal und Zypern Kurs auf die libysche Küste genommen. Am Samstag traf es dort ein. Die Besatzung will die libysche Küstenwache auf Flüchtlingsboote aufmerksam machen und sie drängen, die Flüchtlinge zurück nach Libyen zu bringen (mehr dazu hier).

Hinweis: Zwei KURIER-Reporter begleiten aktuell die Crew eines Rettungsschiffes von Ärzte ohne Grenzen im Mittelmeer. Hier berichten sie über die Ereignisse an Bord.

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