Politik/Ausland

Malediven: Urlauber sollen Hauptstadt meiden

Die politische Krise auf den Malediven hat sich weiter zugespitzt. Am Dienstag wurde der frühere Präsident Abdul Gayoom festgenommen. Der 80-Jährige hatte die Opposition unterstützt, die Präsident Abdulla Yameen zuletzt unter Druck gesetzt hatte.

Yameens Regierung hatte am Montag einen 15-tägigen Ausnahmezustand verhängt und dies mit Unruhen begründet. In den vergangenen Tagen war es in der maledivischen Hauptstadt Male zu Ausschreitungen zwischen Unterstützern der Opposition und der Polizei gekommen.

Von Reisen in die Hauptstadt wird abgeraten

Wegen eines Ausnahmezustands auf den Malediven hat das Auswärtige Amt in Berlin von Reisen in die Hauptstadt Male abgeraten. Die Inselkette ist als Luxus-Urlaubsziel beliebt.

Auf der Homepage des österreichischen Außenamtes heißt es: "Da der Transfer in die Ferienanlagen im Regelfall direkt vom Flughafen erfolgt, ist ein Aufenthalt in Male nicht zwingend erforderlich. Es wird empfohlen, sich vor Reiseantritt über die aktuelle Sicherheitslage zu erkundigen".

Konflikt

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Grund für die Unruhen war ein Urteil des Obersten Gerichtshofs der Malediven, das die Freilassung und Rehabilitierung mehrerer Oppositionspolitiker, unter anderem von Ex-Präsident Mohamed Nasheed, anordnete. Die Regierung unter Präsident Yameen weigerte sich bisher, das Urteil umzusetzen.

Nach einem Bericht des Senders BBC wurden zwei Mitglieder des Obersten Gerichts festgenommen.

USA beunruhigt

Angesichts der angespannten Lage auf den Malediven hat das US-Außenministerium die Regierung des Inselstaates im Indischen Ozean aufgefordert, die Rechtsstaatlichkeit zu wahren. Man sei beunruhigt über Berichte, wonach Präsident Abdulla Yameen einen Ausnahmezustand verhängt habe, der Teile der maledivischen Verfassung außer Kraft setze, erklärte Sprecherin Heather Nauert am Montagabend (Ortszeit). Die Regierung, die Armee und die Polizei müssten sich an das Recht halten und die Verfassung wieder vollständig in Kraft setzen.

Der Ausnahmezustand erlaubt es der Polizei und den Sicherheitskräften, strenger gegen Oppositionelle vorzugehen.