Angriff auf die Krim: USA überlegen erstmals Unterstützung
Von Konrad Kramar
Sie war quasi der Stein des Anstoßes im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine - und ihre Annexion durch Russland 2014 wurde von Putin zum historischen Ereignis stilisiert. Die Krim steht im Brennpunkt auch des aktuellen Konflikts, politisch, aber nicht militärisch. Bis jetzt zumindest, denn die Rückeroberung der Halbinsel, die die Ukraine immer als ein klares Ziel genannt hat, könnte jetzt Unterstützung durch die USA bekommen. Zumindest berichtet das die renommierte Tageszeitung "New York Times". Die Biden-Regierung plane, laut politischen Insidern im Weißen Haus, die ukrainische Armee mit den Waffen auszustatten, die notwendig seien, um die Krim und die dortigen russischen Truppen ins Visier zu nehmen.
Auch Putins Brücke als Ziel
Dabei geht es vor allem um weitreichende Artillerie vom Typ HIMARS, wie sie die Ukraine schon von den USA bekommen hat. Mit denen könnte man vom Festland aus die Krim unter Beschuss nehmen und auch das wohl prestigeträchtigste Ziel treffen, die von Putin persönlich eröffnete Brücke zwischen Russland und der Krim. Als die erst kürzlich Opfer eines ukrainischen Sabotageanschlags geworden war, wurde sie im Eiltempo repariert und von Putin sofort persönlich inspiziert.
Riskanter Schritt
Eine Unterstützung für Angriffe auf die Krim war für die USA lange Zeit zu heikel gewesen. Man befürchtete, dass Moskau das endgültig als Signal der Eskalation betrachten und sogar mit einem Atomschlag antworten könnte. Putin selbst hat mehrfach klar gemacht, dass gerade die Krim für ihn ein unverzichtbarer Teil Russlands sei. Die russische Marine hat seit Jahrzehnten dort, im Hafen von Sewastopol, ihren wichtigsten Stützpunkt.