Italienische Journalistin Sala im Iran freigelassen
Die italienische Journalistin Cecilia Sala, die seit 19. Dezember in Teheran im berüchtigten Evin-Gefängnis in Haft saß, wurde freigelassen. Sie befindet sich in einem Flugzeug, das sie in ihre Heimat zurückbringt, teilte das Kabinett der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Mittwoch mit.
Das Flugzeug mit der 29-jährigen Reporterin an Bord wird demnach am Mittwochnachmittag auf dem Flughafen Rom-Ciampino eintreffen.
Sala war festgenommen worden, obwohl sie laut Ministeriumsangaben ein gültiges Journalistenvisum hatte - sie habe gegen Gesetze der Islamischen Republik verstoßen, hieß es ohne weitere Details.
Medienberichten zufolge wurde sie allein in einer Zelle eingesperrt, in der dauerhaft Licht brannte, und musste ohne Matratze auf dem Boden schalfen. Auch ihre Brille hat man ihr demnach weggenommen. Das italienische Außenministerium hatte als Reaktion den iranischen Botschafter einbestellt und Salas Freilassung gefordert.
Nur wenige Tage vor Salas Festnahme war der Iraner Mohammad Abedini-Nadschafabad am Mailänder Malpensa-Flughafen festgenommen worden - auf Grundlage eines US-Haftbefehls, weil er mutmaßlich in einen Drohnenangriff in Jordanien verwickelt war, bei dem vor einem Jahr amerikanische Soldaten gestorben sind.
Es wird vermutet, dass Sala festgenommen wurde, um Abedini freizubekommen. Die iranische Botschaft in Italien erklärte vergangene Woche, man werde Salas Rechte achten - und erwarte das gleiche von Italien im Fall Abedini.