Politik/Ausland

Iran: Amnesty fordert Freilassung österreichischer Häftlinge

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert die sofortige Freilassung der beiden im Iran inhaftierten Österreicher, Kamran Ghaderi und Massud Mossaheb. Der Gesundheitszustand der "zu Unrecht" inhaftierten Männer habe sich "massiv verschlechtert", die Behörden im Iran müssten nun "rasch handeln und die beiden sofort bedingungslos freilassen", so Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, im Dienstag in einer Aussendung.

Bereits am Wochenende hatten sich die Familie Ghaderis und Mossahebs an die Öffentlichkeit gewandt. Sowohl der 56-jährige IT-Manager als auch der 74-jährige Generalsekretär der Österreichisch-Iranischen Gesellschaft hätten Symptome, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuten. In der "Presse" forderte Ghaderis Ehefrau Harika Ghaderi einen sofortigen Hafturlaub. Er müsse endlich die notwendige Behandlung erhalten.

Mossaheb wurde Ende Jänner 2019 verhaftet, Ghaderi bereits im Jänner 2016. Die beiden Doppelstaatsbürger wurden wegen angeblicher Spionage in obskuren Prozessen und unter Folter erzwungenen Geständnissen zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt. Ghaderi wird Spionage für Österreich und die USA vorgeworfen, Mossaheb für Deutschland und Israel. Sie sitzen beide im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis.