Politik/Ausland

Insider: Trump will Downloads von TikTok und WeChat verbieten

US-Präsident Donald Trump will Insidern zufolge in den USA das Downloaden des chinesischen Kurzvideodienstes TikTok und der Messenger-App WeChat verbieten. Eine entsprechende Verfügung werde Trump am Freitag verlassen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das Verbot würde am Sonntagabend in Kraft treten.

Dann wären die Apps nicht mehr bei Apple und Google verfügbar. Die Anweisung könne aber außer Kraft gesetzt werden, sollte TikTok-Eigner ByteDance eine Einigung hinsichtlich der Zukunft der US-Aktivitäten erzielen. Diese soll Insidern zufolge bereits vorliegen.

Konkret sollen die US-Konzerne Oracle und WalMart sowie die US-Anteilseigner von Bytedance mindestens 60 Prozent an TikTok übernehmen. Das gehe aus einem neuen Entwurf aus dem US-Finanzministerium hervor, dem Bytedance bereits zugestimmt habe, hieß es bei mit der Sachlage vertrauten Personen. Nun fehle noch Grünes Licht seitens des US-Präsidenten. Sollte der Deal so über die Bühne gehen, will ByteDance Insidern zufolge die dann TikTok Global genannte Plattform in den USA an die Börse bringen. Völlig unklar ist noch die Haltung Chinas gegenüber dem jüngsten Vorschlag. ByteDance zufolge muss die Regierung in Peking genauso wie Trump zustimmen.

Trump begründet das drohende TikTok-Aus mit Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Daten der rund 100 Millionen Nutzer in den USA. Er fürchtet, dass Informationen in den Händen der Kommunistischen Partei landen könnten. Gegen Vorschläge, bei denen die Chinesen weiterhin die Mehrheit gehalten hätten, opponierte er.

Kommt es nicht zu einer Einigung, sollen den Insidern zufolge zwar die Downloads der Messenger-App WeChat des chinesischen Internet-Konzerns Tencent sowie von TikTok verboten werden, doch können US-Unternehmen weiterhin Geschäfte mit WeChat außerhalb der USA machen und Google wie auch Apple können die Apps außerhalb der USA weiter in ihrem Angebot haben. Aktuelle Nutzer der Apps würden nicht ins Visier genommen. Allerdings werden viele Apps unbrauchbar, sollten sie über längere Zeit nicht aktualisiert werden können, was wiederum einen Download erfordert.

Sollte TikTok in den USA an die Börse gehen, könnte dies das größte Marktdebüt eines Technologieunternehmens werden. ByteDance-Investoren hatten den vor allem bei Jugendlichen beliebten und für Tanzeinlagen bekannten Dienst kürzlich mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet. Eine Neuemission würde den Einfluss der Chinesen auf TikTok weiter verringern, was in den USA für Zustimmung sorgen sollte. Die Notierung sei in etwa einem Jahr vorgesehen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.