Immer weniger über EU gut informiert
Für die Regierung müssen die Zahlen ernüchternd sein: Im Schnitt fühlen sich nur 36 Prozent der befragten Österreicher „gut“ über EU-Angelegenheiten informiert. Unter den 15- bis 24-Jährigen sind es 33 Prozent, bei den über 54-Jährigen nur 30 Prozent.
Diese Daten gehen aus einer Eurobarometer-Umfrage hervor, die am Montag von der Vertretung der EU-Kommission in Wien präsentiert wurde (993 Österreicher wurden im November 2012 befragt).
Die Daten zeigen, dass der Informationsstand der Österreicher zurückgeht: 2010 gaben noch 44 Prozent der Befragten an, „gut informiert“ zu sein. „Das ist Anlass zur Sorge“, sagte de Leiter der Kommissionsvertretung, Richard Kühnel. Ein gutes Jahr vor der Europa-Wahl im Mai 2014 und der Bildung einer neuen EU-Kommission müsste die Politik „deutlichere Akzente“ setzen: „Weg von der Polemik, hin zu einer sachlichen Debatte.“
Am besten über die EU informiert fühlen sich Luxemburger (54 Prozent), Dänen (51), Finnen (48), Iren (45) und Deutsche (41). Hinter Österreich liegen Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland.
Zu den wichtigsten EU-Informationsquellen zählt in Österreich das Fernsehen gefolgt von Printmedien und dem Radio. Nur ein Viertel gibt an, das Internet zu nützen. Ziel der Kommission ist es nun, soziale Medien verstärkt zu nützen, um Jugendliche besser zu erreichen.
Was die Anliegen der Österreicher an die EU betrifft, wünschen sich 72 Prozent die Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Was sich die Bevölkerung konkret von der Wirtschaft erwartet, sind mehr Lebensqualität und höhere Gehälter (25 Prozent), 19 Prozent wollen mehr Beschäftigung, Arbeitsplätze und den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit.