Politik/Ausland

US-Wahl 2016: Kissinger unterstützt Clinton

Ein politischer Medienstar hat sich in die Riege jener gesellt, die Hillary Clinton gerne im Oval Office sehen würden: Henry Kissinger, ehemals Außenminister der USA und damit Amtsvorgänger Clintons.

Zwar gibt es – noch – kein offizielles Komitee, das Clinton bei einem Antritt unterstützen würde – Kissinger wagte sich aber bei den Atlantic Council’s Leadership Awards diese Woche über die diplomatische Linie und sprach Clinton seine Unterstützung aus: „Wenigstens vier Minister wurden später Präsident“, meinte der bald 90-Jährige. „Wenn Hillary ihr Büro vermisst, wenn sie die Geschichte ihrer Vorgänger ansieht, möchte ich ihr sagen – es besteht Hoffnung auf ein erfüllendes Leben danach.“

Der republikanische Politiker und Friedensnobelpreisträger scherzte diesbezüglich auch über seine eigenen Ambitionen, ins Weiße Haus einzuziehen – und die Gründe, die ihn daran hinderten: „Ich habe mir alle möglichen Schemata durchgedacht, um das zu umgehen“, sagte er in Bezug auf seine deutsche Herkunft – wer US-Präsident werden will, muss bekanntlich auch auf US-Territorium geboren sein.

Kissinger schlug aber auch ernstere Töne an. „Wenn ich zu Mrs. Clinton ‚Hillary‘ sage, mache ich das nicht, um Vertrautheit anzudeuten, sondern weil die ganze Welt diesen Namen verwendet. Dies zeigt das Ausmaß ihres Erfolges in der Arbeit mit Menschen.“ Hillary, die Bewunderte, revanchierte sich in gleichem Ton: „Fakt ist, dass – egal wo ich bin –mich jedermann auf ‚Henry‘ anspricht“, so die 65-Jährige.

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Das Treffen zwischen Clinton und Kissinger fand übrigens in prominenter Umgebung statt: Die Atlantic Council’s Leadership Awards werden jährlich vergeben – der Atlantic Council, eine US-Denkfabrik für internationales Engagement, ehrt damit herausragende Errungenschaft auf politischer Ebene. Neben Clinton, die einen Award für ihre Leistungen als Außenministerin erhielt, wurden, der ehemalige NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, Sänger Tony Bennett oder der kolumbianische Friedenasaktivist Juanes ausgezeichnet.