Hilfeschrei: Spaniens Militär bittet NATO um 500 Beatmungsgeräte
Wegen der Corona-Krise hat Spaniens Militär die NATO um Hilfe gebeten. Die spanischen Streitkräfte hätten "internationale Hilfe" angefordert, um Unterstützung bei der medizinischen Versorgung zu erhalten, erklärte das Militärbündnis am Dienstag. Demnach bat Madrid um 500.000 Test-Kits, 500 Beatmungsgeräte sowie 1,5 Millionen OP-Masken und 450.000 Atemschutzmasken.
Trotz einer vor zehn Tagen verhängten strikten Ausgangssperre steigen in Spanien sowohl die Zahl der Neuansteckungen als Todesopfer weiter an. Am Dienstag meldete das Land insgesamt fast 2700 Todesfälle.
Spanien schlimm getroffen
In den vergangenen 24 Stunden seien 514 weitere Menschen an der durch den Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich den Angaben zufolge um fast 20 Prozent auf knapp 40.000.
Spanien ist nach Italien das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Die Hauptstadt-Region Madrid ist mit 1535 Toten und mehr als 12.350 Infektionsfällen am stärksten betroffen.
Die Zahl der Erkrankten hat das medizinische System an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Etwa 5400 Beschäftigte im Gesundheitswesen wurden positiv auf das Virus getestet - rund zwölf Prozent aller Infizierten.
46 Millionen Einwohner quasi in Quarantäne
Angesichts der dramatischen Entwicklung will die Regierung die landesweite Ausgangssperre bis zum 11. April verlängern. Regierungschef Pedro Sánchez will dem Parlament einen entsprechenden Antrag vorlegen.
"Wir sind uns bewusst, wie schwer es ist, diese Situation zu verlängern, aber es ist absolut unerlässlich, dass wir das Virus weiter bekämpfen, um diesen Kampf zu gewinnen", sagte Regierungssprecherin María Jesús Montero. "Dies sind unendlich schwierige Tage", räumte sie ein.
Bereits seit dem 14. März gelten in Spanien weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Die 46 Millionen Einwohner dürfen ihr Zuhause nur verlassen, um zur Arbeit zu gelangen, Einkäufe zu erledigen, Medikamente zu besorgen oder den Hund auszuführen.