Großbritannien weist deutlich mehr EU-Bürger an Grenzen ab
Seit dem Brexit am 1. Jänner hat Großbritannien mehr als 3.000 Bürger aus Staaten der Europäischen Union an der Grenze abgewiesen. Allein im ersten Quartal wurden insgesamt 3.294 EU-Bürger davon abgehalten, ins Vereinigte Königreich einzureisen - sechs Mal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Tageszeitung The Guardian am Freitag berichtete. Der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, zeigte sich besorgt über die Entwicklung.
"Man kann sagen: Dies musste angesichts des Endes der Bewegungsfreiheit so kommen", schrieb Michaelis auf Twitter. "Aber dennoch: Es schafft eine neue Realität und eine Atmosphäre, in der es immer schwieriger wird, in Verbindung zu bleiben."
Rumänen die Nummer 1
Rumänien stellte laut britischem Innenministerium im ersten Quartal mit mehr als 2.000 Menschen etwa zwei Drittel der Betroffenen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzehnfachte sich die Zahl nahezu.
Großbritannien war zum 1. Jänner aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt ausgetreten. Touristen aus der EU dürfen weiterhin visafrei ins Land kommen. Um in Großbritannien leben oder arbeiten zu können, brauchen EU-Bürger aber neuerdings ein Visum. Menschen, die bereits vor Ende 2020 im Land gelebt haben, können sich noch bis Ende Juni auf das sogenannte Settlement Scheme bewerben. Damit werden ihnen weitgehend gleiche Rechte zusichert wie vor dem EU-Austritt.