Israelische Geiseln der Hamas: Seit drei Wochen kein Lebenszeichen
Drei Wochen ist es her, dass Maya Regevs Vater die verzweifelte Stimme seiner um Hilfe rufenden Tochter gehört hat. "Sie haben mich angeschossen, sie töten uns", schrie die 21-Jährige, während rund um sie die Hölle losbrach – und das Musikfestival nahe Gaza in einem Blutbad mit 260 ermordeten Israelis endete.
Das nächste, was Ilan Regev in einem Video der Terrorgruppen Hamas sah: Sein 18-jähriger Sohn, gefesselt neben dessen Schwester, wie sie in einem Truck nach Gaza entführt wurden. Seither keine Nachricht, kein Lebenszeichen.
Seit 23 Tagen sind nun 230 Menschen, die am 7. Oktober von den Terroristen der Hamas verschleppt wurden, in den Händen ihrer Geiselnehmer. Nur vier Frauen hat die Hamas wieder frei gelassen.
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Ein einziges Video mit einer jungen entführten Frau mit israelisch-französischer Doppelstaatsbürgerschaft zeigten die Kidnapper. Ansonsten gibt es von den vielen Geiseln kein Lebenszeichen. Eine Meldung der Hamas, wonach 50 Geiseln durch das israelische Bombardement getötet worden sein, konnte nicht bestätigt werden.
Vier freigelassene Frauen
20 israelische Kinder, im Alter von neun Monaten bis zehn Jahre befinden sich in der Gewalt der Geiselnehmer, ebenso wie 20 Personen, die älter sind als 60. Der Älteste von ihnen, Amiran Cooper, ist 85 Jahre alt. Seine Ehefrau Nurit ist eine der vier Frauen, die frei gelassen wurden.
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Die Angst vor ihren Geiselnehmern dürfte sich ins Unerträgliche steigern, je weiter die israelischen Truppen nach Gaza vorrücken. Manche der Entführten sahen ihre Eltern sterben, bevor sie verschleppt wurden: Wie Daphne (15) und ihre achtjährige Schwester. Ihr Vater, ihre Stiefmutter und deren 17-jähriger Sohn wurden daheim im Kibbuz von den Terroristen erschossen. Dann wurden die Mädchen auf ein Moped gezerrt und nach Gaza gebracht.