Politik/Ausland

Für Wulff wird es nun eng

Für den deutschen Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff wird es nun eng: Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihre Vorwürfe gegen Wulff und den Filmunternehmer David Groenewold laut Focus verschärft. Inzwischen gehe es um Bestechung und Bestechlichkeit, nicht mehr um Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung, schreibt das Nachrichtenmagazin. Die Staatsanwaltschaft Hannover wollte den Bericht am Samstag nicht kommentieren. Auch Wulffs Rechtsanwalt Gernot Lehr sagte der dpa: "Wir äußern uns weiterhin mit keinem Wort zum Ermittlungsverfahren."

Laut Focus äußerte sich der ehemalige Bundespräsident am 25. Februar erstmals über seine Anwälte. Demnach wies er in einer 14-seitigen Stellungnahme alle Vorwürfe zurück und forderte eine Einstellung des Verfahrens.

Die Ermittler werfen Wulff vor, er habe sich 2008 von Groenewold einen Teil der Übernachtungskosten im Münchner Hotel "Bayerischer Hof" bezahlen lassen. Im Gegenzug soll der damalige niedersächsische Ministerpräsident versucht haben, den Siemens-Konzern für den Groenewold-Film "John Rabe" als Sponsor zu gewinnen. In zwei neuen Zeugenaussagen belasteten zwei Mitarbeiter der Staatskanzlei ihren ehemaligen Chef, heißt es in dem Focus-Bericht.