Griechenland nimmt Rückführungen wieder auf
Nach dem Aussetzen der Transporte am Dienstag wird die Türkei am Mittwoch wieder rund 200 Flüchtlinge aufnehmen. Diese werden im Rahmen der Flüchtlings-Vereinbarungen Ankaras mit der EU aus Griechenland abgeschoben. Die Betroffenen sollen von der Insel Lesbos in den türkischen Küstenort Dikili gebracht werden, wie ein Vertreter des Gouverneursamtes der Provinz Izmir am Dienstag sagte.
Umstrittenener Deal
Gemäß dem zwischen der Türkei und der Europäischen Union geschlossenen Abkommen sollen alle nach dem 20. März in Griechenland eingetroffenen Migranten abgeschoben werden, die kein Asyl in Griechenland beantragten oder deren Anträge abgelehnt wurden. Sie werden in Aufnahmezentren in der Türkei untergebracht, bis die türkischen Behörden über ihr weiteres Schicksal entscheiden. Die EU hat in dem Abkommen zugesagt, für jeden aus Griechenland in die Türkei abgeschobenen Syrer einen Syrer aus einem türkischen Flüchtlingslager aufzunehmen. In Deutschland, Finnland und den Niederlanden trafen am Montag und Dienstag infolge dessen syrische Flüchtlinge ein.
Innenminister beraten
In Wien beraten die deutschsprachigen Innenminister über die Flüchtlingskrise. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen aus Deutschland (Thomas de Maiziere), Liechtenstein (Thomas Zwiefelhofer), Luxemburg (Etienne Schneider) und der Schweiz (Simonetta Sommaruga) im Bereich Migration verstärken.
Derzeit würden in manchen Ländern zehn Prozent der Asylbewerber anerkannt, in anderen Ländern 90 Prozent. "Da darf man sich nicht wundern, dass die Asylbewerber in das Land gehen, wo die Anerkennungswahrscheinlichkeit höher ist", sagte de Maiziere.