Politik/Ausland

EU-Außenbeauftragter verurteilte Todesstrafe gegen Deutsch-Iraner

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Bestätigung der Todesstrafe gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd durch das Oberste Gericht im Iran "auf das Schärfste" verurteilt. In einer am Freitagabend in Berlin veröffentlichten Erklärung forderte Borrell Teheran auf, das am Mittwoch bestätigte Urteil aufzuheben.

"Tiefe Besorgnis"

Borrell appellierte an den Iran, von jeglichen Hinrichtungen abzusehen, eine konsequente Politik zur Abschaffung der Todesstrafe zu verfolgen und seine internationalen Verpflichtungen strikt einzuhalten. Zudem bekräftigte Borrell seine "tiefe Besorgnis über die Lage der in Iran willkürlich inhaftierten Staatsangehörigen der EU und Doppelstaatsangehörigen".

Nach Angaben seiner Familie war der Oppositionelle Sharmahd, der zuletzt jahrelang in den USA lebte, 2020 bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt worden.

Sharmahd soll die Oppositionsgruppe "Tondar" (Donner) angeführt haben, die sich für einen Sturz der islamischen Führung in Teheran einsetzt und im Iran als "Terrororganisation" eingestuft ist.