Politik/Ausland

Trump-Auftritt mit Melania war gespickt mit Rassismus und Beleidigungen

Bei einem Auftritt mit Tech-Milliardär Elon Musk und anderen prominenten Unterstützern hat US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump in der liberalen Ostküstenmetropole New York um Stimmen im Kampf ums Weiße Haus geworben.

Im berühmten Madison Square Garden mit knapp 20.000 Plätzen löste der Republikaner mit persönlichen Angriffen auf Kontrahentin Kamala Harris teils großen Jubel aus - obwohl eine Reihe von Unwahrheiten über sie wie auch die Migrationspolitik dabei waren.

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"Sehr niedriger IQ": Trump beleidigt Harris erneut

Vor tausenden Anhängern griff der Ex-Präsident seine demokratische Herausforderin und derzeitige Vizepräsidentin Kamala Harris scharf an. Er bezeichnete sie als "Person mit einem sehr niedrigen IQ".

Musk pries eine künftige Wirtschaftspolitik unter Trump - mit seinem Zutun - an: "Die Zukunft wird großartig", rief er der Menge zu. Trump sagte: "An dem Tag, an dem ich meinen Amtseid ablege, endet die Migranteninvasion in unserem Land und der Wiederaufbau unseres Landes beginnt." 

Zuvor hatten unter anderen auch seine im Wahlkampf bisher nur selten in Erscheinung getretene Frau Melania Trump und der frühere Wrestling-Star Hulk Hogan in Manhattan gesprochen.

Verbale Entgleisung von Tony Hinchcliffe

Einige Unterstützer Trumps fielen auch durch rassistische und frauenfeindliche Äußerungen auf, mit denen sie die Menge aufheizten. Der ehemalige New Yorker Bürgermeister und frühere Trump-Anwalt Rudy Giuliani behauptete fälschlicherweise, Harris stehe im Nahostkonflikt "auf der Seite der Terroristen" und wolle Palästinenser ins Land holen. 

Der Komiker Tony Hinchcliffe wiederum sagte, Latinos "lieben es, Babys zu machen", und bezeichnete Puerto Rico als "schwimmende Müllinsel". Obwohl Puerto Ricaner US-Bürger sind, dürfen diejenigen, die auf der Insel leben, nicht an US-Wahlen teilnehmen. 

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Nach den latinofeindlichen Äußerungen haben mehrere Stars ihre Unterstützung für Vizepräsidentin Harris bekannt gegeben, allen voran der puerto-ricanische Pop-Superstar Bad Bunny. Auch die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Lopez und ihr Branchenkollege Ricky Martin (beide aus Puerto Rico) haben ihre Unterstützung für Harris öffentlich gemacht.

Mit dem Auftritt in der größten amerikanischen Stadt, einer Hochburg der Demokraten, wollte Trump offensichtlich ein Zeichen setzen. Das dürfte auch einigen republikanischen Parlamentskandidaten helfen, die in einer Reihe von knappen Rennen im Bundesstaat auf einen Erfolg hoffen und einen Sitz im US-Kongress nach der Wahl am 5. November erobern wollen.

Trump stammt aus dem Stadtteil Queens und legte als Erbe eines Immobilienunternehmens Ende der 1970er- sowie in den 1980er-Jahren einen fulminanten Aufstieg in New York hin, der ihm zu landesweiter Prominenz verhalf. Spätestens seit dem polarisierenden Wahlkampf 2016 haben sich viele der liberalen New Yorker aber von Trump und seiner rechtspopulistischen Politik abgewendet.

Zuletzt war der mittlerweile in Florida lebende Politiker unter anderem wegen Gerichtsterminen immer wieder zu Gast in Manhattan. Dort wurde er Ende Mai wegen der Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin als erster ehemaliger US-Präsident eines Verbrechens schuldig gesprochen.

Gut eine Woche vor der Wahl ist der Ausgang des Präsidentschaftsrennens weiter offen. Beide Kandidaten setzen auf Großveranstaltungen und prominente Unterstützung, um die letzten unentschlossenen Wähler für sich zu gewinnen. Harris' große Abschlusskundgebung soll am Dienstag an der National Mall in der Hauptstadt Washington stattfinden. Zuletzt hatte der Bundesstaat New York 1984 einen republikanischen Präsidentschaftskandidaten unterstützt.

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