Politik/Ausland

Aufregung um J.D. Vance: "Verrückte Scheiße" von Trump und Hass auf die Polizei

Donald Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance gerät in Erklärungsnot. Die New York Times hat am Wochenende von 90 Mails zwischen 2014 und 2017 berichtet, in denen der Republikaner den Ex-Präsidenten beleidigt und als "moralisch verwerfliche Person" und "schlechten Mann" bezeichnet hatte. Die Nachrichten gingen an Transfrau Sofia Nelson, eine ehemalige Kommilitonin der Yale Law School. Die beiden sind mittlerweile zerstritten.

2015 sprach sich Vance etwa gegen die Kandidatur von Donald Trump als US-Präsident aus und nannte ihn einen "Demagogen". Er kommentierte Trumps Wahlkampfreden mit den Worten: "Ich bin über Trumps Rhetorik entsetzt. Ich habe schon immer geglaubt, dass die Leute an verrückte Scheiße glauben. Und es hat immer Demagogen gegeben, die bereit sind, Leute auszunutzen, die verrückte Scheiße glauben."

Alle Inhalte anzeigen

Vor der Wahl 2016 schrieb der Vizepräsidentschaftskandidat, dass er "Trump niemals unterstützen könnte, wenn es wirklich darauf ankäme". Er glaubte damals, dass sich Hillary Clinton durchsetzen werde und nannte Trump eine "Katastrophe".

"Ich hasse die Polizei"

Ebenfalls brisant ist seine damalige Sicht auf die Polizei. 2014, nach der Ermordung des Afroamerikaners Michael Brown durch einen weißen Polizeibeamten, schrieb er an Nelson: "Ich hasse die Polizei. Angesichts der vielen negativen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, kann ich mir nicht vorstellen, wie sich Schwarze fühlen."

J.D. Vance ließ über einen Sprecher ausrichten, dass er in den zehn Jahren seit dem letzten Mailverkehr politische Ansichten geändert habe. Zudem schätze er Freundschaften quer durch das politische Spektrum. 

Für den 39-Jährigen kommen die Enthüllungen jedenfalls zum schlechtesten Zeitpunkt. In Umfragen schrumpft Trumps Vorsprung vor der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Zudem holten ihn erst kürzlich Aussagen über die Gefahren "kinderloser Katzenfrauen" ein. Die Berichte häufen sich, wonach immer mehr Republikaner an ihm als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten zweifeln.