Chavez wird einbalsamiert und kommt ins Museum
Venezuelas verstorbener Präsident Hugo Chavez soll nach der offiziellen Trauerfeier einbalsamiert und für die Ewigkeit in einem gläsernen Sarg aufgebahrt werden – „so wie Ho Chi Minh, wie Lenin, wie Stalin, wie Mao Tse-toung". In der Montagne-Kaserne, die bereits Chavez zu einem Museum der "bolivarischen Revolution" umbauen ließ, soll der Comandante dann seine vorerst letzte Ruhe finden. Das kündigte der amtierende Staatschef Nicolas Maduro im Staatsfernsehen an. Zugleich verlängerte Maduro die Staatstrauer um sieben Tage, damit sich noch möglichst viele Venezolaner von Chavez verabschieden können. Die staatliche Trauerfeier werde aber wie geplant am Freitag stattfinden, erklärte Maduro.
In der Hauptstadt nahmen nach Regierungsangaben seit Mittwoch mehr als zwei Millionen Venezolaner Abschied von Chavez. Seine Leiche war in einem Sarg mit gläsernem Deckel in der Militärakademie von Caracas aufgebahrt. Der verstorbene Präsident wurde mit einer Militäruniform bekleidet und trug eine rote Baskenmütze wie bei seinem gescheiterten Putsch 1992. Der Sarg war mit Blumen geschmückt und in die Staatsflagge gehüllt.
Hunderttausende bei Trauerzug
Chavez war am Dienstag im Alter von 58 Jahren an Krebs gestorben. Aus Regierungskreisen verlautete, der Präsident sei am Montag ins Koma gefallen, nachdem sich sein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert habe. Hintergrund sei, dass der ursprünglich im Beckenbereich diagnostizierte Krebs sich auf die Lunge ausgeweitet habe. Die genaue Erkrankung wurde stets geheim gehalten. Ein Teil der Behandlung fand auf Kuba statt.
Spekulationen ohne Ende
Und auch Tage nach seinem Ableben finden Spekulationen über die Umstände seines Todes kein Ende. So soll der Comandante in Wirklichkeit auf Kuba verstorben und der Sarg, der durch die Straßen Caracas getragen wurde, bis auf ein paar Gewichte leer gewesen sein, schreibt die konservative spanische Tageszeitung "ABC".
Chavez hatte das ölreiche Land über 14 Jahre lang mit einer Politik der Umverteilung und Verstaatlichung regiert. Sein Stellvertreter und erklärter Wunschnachfolger Maduro leitet die Amtsgeschäfte kommissarisch. Zwar sieht die Verfassung Neuwahlen innerhalb von 30 Tagen vor. In Regierungskreisen hieß es allerdings, die Frist könne aus organisatorischen Gründen vielleicht nicht eingehalten werden. In Umfragen lag Maduro im Vergleich zu Oppositionskandidat Henrique Capriles zuletzt deutlich in Führung. Maduro hat angekündigt, dass er Chavez Politik fortsetzen werde.
Venezuela trauert um Chavez