Politik/Ausland

Bürgermeisterin im Westen Mexikos ermordet

Keine 24 Stunden nach der Wahl von Claudia Sheinbaum zur neuen Präsidentin Mexikos ist im Westen des Landes am Montag eine Bürgermeisterin getötet worden. 

Die Regionalregierung des Bundesstaates Michoacán verurteilte "die Ermordung der Bürgermeisterin von Cotija, Yolanda Sánchez Figueroa", wie das regionale Innenministerium erklärte. Es sei eine Fahndung eingeleitet worden, um die Verantwortlichen zu fassen.

Die Bürgermeisterin wurde örtlichen Medienberichten zufolge von Bewaffneten in einem Fahrzeug auf offener Straße erschossen. Polizeiangaben zufolge könnten die Entführer dem berüchtigten Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) angehören. Das Kartell soll die Bürgermeisterin bedroht haben, weil sie sich gegen eine Unterwanderung der Polizei ihrer Stadt durch das CJNG wehrte.

Sánchez war im September bereits Opfer einer dreitägigen Entführung gewesen, bei der sie in der Stadt Guadalajara beim Verlassen eines Einkaufszentrums verschleppt wurde. Sie gehörte der konservativen Nationalen Aktionspartei (PAN) an und wurde 2021 zur Bürgermeisterin gewählt.

In Mexiko ist am Sonntag die linksgerichtete frühere Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Sheinbaum, zum Staatsoberhaupt gewählt worden. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des lateinamerikanischen Landes. Sheinbaum profitierte im Wahlkampf auch von der Popularität des scheidenden Staatschefs Andrés Manuel López Obrador, der die Linke 2018 in Mexiko an die Macht gebracht hatte. Der Wahlkampf war von Gewalt überschattet - mindestens 25 Lokalpolitiker wurden getötet.