Brexiteer freut sich über die "glücklicheren Fische"
Man glaubt es kaum, was einem überzeugten Brexiteer so alles einfällt, wenn der Tag so lang ist wie die neuen Probleme durch den EU-Austritt der Briten. Der Tory-Abgeordnete Jacob Rees-Mogg sagte doch tatsächlich im britischen Unterhaus am Donnerstag, die Fische in den Gewässern um Großbritannien seien seit dem Brexit „besser und glücklicher“.
Rees-Mogg muss es wissen - er ist das für Parlamentsfragen zuständige Mitglied im Kabinett von Premier Boris Johnson.
"Desaster"
Der Parlamentarier begegnete damit der Kritik eines Abgeordneten der Schottischen Nationalpartei (SNP). Der hatte der Regierung vorgeworfen, mit dem EU-Austritt für die Fischindustrie ein "Desaster" angerichtet zu haben.
Rees-Mogg kündigte an, die Regierung werde sich so schnell wie möglich mit diesen Schwierigkeiten beschäftigen. Entscheidend sei aber, „dass wir unseren Fisch zurückhaben“, so der exzentrische Tory und fügte hinzu: „Es sind jetzt britische Fische und damit bessere und glücklichere Fische.“
Fischer nicht glücklich
In dem zum Jahreswechsel in Kraft getretenen Handels- und Kooperationsabkommen zwischen Brüssel und London ist festgelegt, dass EU-Fischerboote auf einen Teil ihrer Fangrechte in britischen Gewässern verzichten müssen. Das feierte Johnson als großen Erfolg und Souveränitätsgewinn. Mit dem Austritt Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion fallen allerdings Formalitäten an, die den Handel erschweren.
Die schottischen Fischer, die einen großen Teil ihrer Ware in die EU exportieren, leiden besonders darunter. Teilweise wurden die Ausfuhren ganz gestoppt.