Boris Johnson erhält Spende in Höhe von einer Million Pfund - kommt er zurück?
Der frühere britische Premierminister Boris Johnson hat eine Einzelspende in Höhe von einer Million Pfund (umgerechnet 1,13 Millionen Euro) erhalten. Das geht aus dem Register für Nebeneinkünfte britischer Unterhausabgeordneter hervor. Demnach erhielt Johnsons Büro das Geld von dem britischen Unternehmer Christopher Harborne im Dezember.
Einem Bericht des "Guardian" vom Donnerstag zufolge handelt es sich um eine der größten Einzelspenden an einen Politiker in der britischen Geschichte. Diese dürfte Spekulationen über ein bevorstehendes Comeback des Tory-Politikers anfachen. Johnson ist nach seinem Rücktritt weiterhin Mitglied des britischen Parlaments.
Laut dem Bericht hatte der in Thailand ansässige Geschäftsmann Harborne in der Vergangenheit bereits sechs Millionen Pfund an die Brexit-Partei von Nigel Farage gespendet.
Aus dem Register geht auch hervor, dass Johnson im Dezember etwas mehr als 250.000 Pfund als Honorar für zwei Reden erhielt. Die Gesamtsumme seiner Einkünfte als Redner seit seinem Ausscheiden aus dem Amt des Regierungschefs im vergangenen September beläuft sich damit auf rund 1,2 Millionen Pfund.
Außerdem scheint er mietfrei ein Londoner Luxusanwesen des Unternehmerpaars Bamford zu nutzen. Im Register gibt Johnson an, dass ihm die Bamfords die Mietkosten von 10.000 Pfund monatlich spenden.
Noch immer populär
Ob er tatsächlich Rückkehrabsichten hegt, hat Johnson bisher nicht gesagt. Dass er seinen von der eigenen Fraktion erzwungenen Auszug aus der Downing Street nie verziehen hat, gilt aber als gesichert. Nach dem Rücktritt seiner Kurzzeit-Nachfolgerin Liz Truss hatte er bereits einen neuen Anlauf unternommen, aber dann zugunsten Sunaks verzichtet. Warum, ist bis heute unklar. Denn an der Parteibasis ist der hemdsärmelige Johnson deutlich populärer als der Amtsinhaber. Als möglicher Termin für einen neuen Angriff gelten nun die Kommunalwahlen Anfang Mai. Kassieren die Tories dann die erwartet harte Schlappe, könnte Johnson als Retter in der Not erscheinen.
Früher aber könnte sich entscheiden, ob die Comeback-Pläne wirklich Chancen haben. Demnächst könnte ein Parlamentsausschuss, der sich mit der „Partygate“-Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street beschäftigt, den Ex-Premier vorladen. Kommen die Abgeordneten zum Schluss, dass Johnson damals das Parlament belogen hat, ist Johnsons politische Karriere fürs Erste beendet. Zuletzt kamen neue Details ans Licht, die Johnsons Aussagen widersprechen, man habe sich stets an die Corona-Regeln gehalten.