Referendum: Fast 300 Prominente machen sich für einen Verbleib in der EU stark.
Die Liste liest sich wie eine
Reihung der größten britischen Stars aus Kunst- und Kulturszene: Die Schauspieler
Keira Knightley,
Benedict Cumberbatch ("Sherlock"),
Emma Thompson, Regisseur und Oscar-Gewinner
Danny Boyle, aber auch der Autor
John le Carré oder Modeschöpferin
Vivienne Westwood – insgesamt 282 Prominente werfen sich für den Verbleib
Großbritanniens in der
Europäischen Union in die Bresche.
Rund einen Monat vor der alles entscheidenden Abstimmung, ob Großbritannien bleiben ("remain") oder austreten ("leave") soll, zeichnet sich noch immer kein klares Bild in der Bevölkerung ab. Jüngste Umfragen deuten eher auf einen winzigen Vorsprung des "Bleiben"-Lager hin (siehe Grafik). Doch die Zahl der Unentschlossenen ist immer noch so hoch, dass sie letztlich den Ausschlag geben könnten.
Entsprechend heftig hat nun der Kampf um die 46 Millionen britischen Wählerstimmen eingesetzt. Die Front der Befürworter und Gegner zieht sich dabei auch mitten durch die konservative Tory-Regierung. Premier
David Cameron und sein Außenminister
Philip Hammond werfen sich mit aller Kraft für ein "
Bleiben" in der
EU ins Zeug. Justizminister
Michael Grove zeichnet indessen Schreckensbilder, sollte das Vereinigte Königreich die
EU nicht schleunigst verlassen: "Jedes Jahr werden bis zu 400.000 Migranten nach
Großbritannien kommen, wenn wir in der
EU bleiben", warnte er. "Bis zum Jahr 2030 entspricht das einer Zuwanderung der Bevölkerungszahl von ganz
Schottland."
Als einer der feurigsten "vote-leave"-Befürworter gilt Londons Ex-Bürgermeister Boris Johnson. Dabei schießt der Konservative gelegentlich über sein Ziel hinaus, wie zuletzt vor einer Woche, als er in einem Interview sagte: Die EU agiere undemokratisch, strebe die Bildung eines mächtigen Superstaates an. "Napoleon, Hitler und verschiedene andere Leute haben das versucht, und das endete tragisch", sagte Johnson. "Die EU ist nur ein Versuch, dieses Ziel mit anderen Methoden zu erreichen."