Ausbaupläne: Bundeskanzleramt in Berlin wird doppelt so groß
Von Konrad Kramar
Eigentlich kann sich Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel über Platznot nicht beklagen. Das nach der Wende in Berlin Mitte errichtete Bundeskanzleramt, von den Berlinern liebevoll "Kanzlerwaschmaschine" genannt ist immerhin zehn mal so groß wie der traditionell eher beengte Sitz des britischen Premiers in Downing Street, London. Doch auch Donald Trump wäre wohl neidisch, wenn er wüßte, dass das Weiße Haus auch nur ein Sechstel der Fläche des Berliner Kanzleramtes hat und selbst Frankreichs pompöser Elysee-Palast kann da nicht mithalten.
Bericht des Rechnungshofes
Das alles aber hält Bundeskanzlerin Angela Merkel offensichtlich nicht davon ab, mehr Platz für sich und ihr Team - oder eben das eines zukünftigen Regierungschefs - zu planen. Wie die deutsche Nachrichtenplattform "Steingarts Morgenbriefing" berichtet, weisen Berichte des Bundesrechnungshofes Pläne über einen Ausbau des Kanzleramtes auf 50.000 Quadratmeter aus: Eine Verdopplung der bisherigen Fläche.
Neue Kanzlerwohnung
Möglich machen soll das ein zusätzlicher Neubau auf der anderen Seite der Spree in Berlin-Mitte. Von einem "nüchternen Zweckbau" war in den Plänen bisher die Rede, doch davon könne, so kritisiert die Nachrichtenplattform des prominenten Ex-Chefs des "Handelsblatt" keine Rede sein. So ist allein eine neu gebaute Kanzlerwohnung geplant. Sie soll 280 Quadratmeter groß sein, die bisherige aber war mit 200 Quadratmeter auch nicht gerade beengt.
Dazu kommen etwa ein neuer Kindergarten für gerade einmal 15 Kinder. Ein neuer Wintergarten und ein weiterer Hubschrauberlandeplatz. Das neue Gebäude soll außerdem mit dem alten über eine die Spree überspannende Glasbrücke verbunden werden.
Baukosten explodieren
Die Baukosten für das alles sollen jedenfalls schon in der Planungsphase explodiert sein. Sprach man in früheren Berichten von 400 Millionen, so sollen es derzeit schon 600 Millionen Euro sein. Der Rechnungshof jedenfalls macht sich in seinen Berichten schon jetzt Sorgen über weitere Kostensteigerungen.
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