Anschlag auf Synagoge: Israel kündigt Vergeltung an
Einen Tag nach dem Anschlag auf eine Synagoge im Jerusalemer Stadtteil Har Nof haben sich Dutzende Juden wieder in dem Gotteshaus zum Beten eingefunden. Zwei Palästinenser aus dem arabischen Osten der Stadt hatten am Dienstag das Gotteshaus gestürmt und fünf Menschen getötet. Bewaffnet mit einer Axt, Messern und einer Pistole hatten sie die dort Betenden angegriffen, vier Rabbiner - drei US-Staatsbürger und ein Brite, die jeweils auch die israelische Staatsbürgerschaft besaßen - wurden getötet, ein Polizist starb Stunden später in einem Krankenhaus.
Häuser der Attentäter zerstört
Besserer Schutz für Schulen
Medienberichten zufolge sollen insbesondere Schulen in Jerusalem nun besser geschützt werden. Das israelische Radio berichtete auch, an den Ausfahrten von arabischen Stadtteilen in Ostjerusalem seien Straßensperren aufgestellt worden.
Seit dem Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost eskaliert. Der Tod eines arabischen Busfahrers hatte die Lage zuletzt weiter aufgeheizt. Der Mann war am Sonntag erhängt aufgefunden worden. Nach einer israelischen Autopsie sprechen die Behörden von einem Suizid, doch Palästinenser reden von einem Lynchmord jüdischer Siedler.
Seit Wochen kommt es in Israel und den Palästinensergebieten zu Ausschreitungen und auch Anschlägen. Ein zusätzlicher Streitpunkt ist die Nutzung des Tempelbergs (Haram al-Sharif) in Jerusalem, der Muslimen und Juden heilig ist.
Spanien erkennt Palästina an
Inmitten der neuen Unruhen sprach sich das spanische Parlament unterdessen für die Anerkennung Palästinas als Staat aus. In einer am Dienstagabend in Madrid mit 319 zu 2 Stimmen gebilligten Vorlage wird die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkennen. Die friedliche Koexistenz zweier Staaten - Israel und Palästina - sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt.