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Astra Zeneca: Virologe für Impfstopp

Dänemark hat am Donnerstag die Büchse der Pandora geöffnet, Norwegen ist nachgezogen: Der Vektorimpfstoff Astra Zeneca wird in diesen Staaten vorerst nicht mehr verwendet. Hintergrund: Es kam zu mehreren Einzelfällen, in denen Personen nach Gabe des Impfstoffes Blutgerinnungsstörungen bekommen haben und verstorben sind. Argumentiert wird auch mit dem Todesfall einer 49-jährigen Krankenschwester des Landesklinikums Zwettl.

Blutgerinnsel sind an sich weit verbreitet. Jährlich sterben rund 4.000 Menschen in Österreich an Lungenembolien. Ein Zusammenhang mit Astra Zeneca ist derzeit empirisch nicht belegt. Das bestätigt nicht nur die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), sondern auch sämtliche Experten, wie Norbert Nowotny, Virologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

"Vertraue dem Urteil des Nationalen Impfgremiums"

Nowotny plädierte dennoch - "um ganz, ganz sicher zu gehen" - für folgende Variante: "Ich würde einen 14-tätigen Impfstopp derzeit empfehlen, denn das Risiko ist meiner Ansicht nach zu hoch, wenngleich auch viele Argumente dagegen sprechen." Statistisch gesehen sei nicht belegt, dass Blutgerinnungsstörungen etwas mit der "Impfung zu tun haben müssen". In zwei Wochen könne man aber abschließende Forschungen durchführen, um mit sämtlichen Zweifeln aufzuräumen.

Kurz nach dem KURIER-Interview mit Nowotny gaben das Nationale Impfgremium, Gesundheitsministerium und EMA bekannt, dass sie Astra Zeneca weiterhin empfehlen. Heißt es nun: Nowotny gegen den Rest der Welt? Mitnichten, der Virologe hat im Gespräch mit dem KURIER betont: "Ich vertraue dem Urteil des Nationalen Impfgremiums, dem alle Fakten vorliegen."

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