Saubere Böden auf Knopfdruck: Was können Saug-Wisch-Roboter?
Staubsaugen und Wischen sind zwei Tätigkeiten, die nicht unbedingt weit oben auf der Liste jener Dinge stehen, die man gerne in seiner Freizeit erledigt. Damit der Boden in den eigenen vier Wänden dennoch glänzt, gibt es Reinigungsroboter wie den ECOVACS DEEBOT T30 OMNI oder den Samsung Bespoke Jet Bot Combo (VR9700).
Ersterer ist seit wenigen Wochen im Handel erhältlich, letzterer wartet noch auf seinen Marktstart. Beide gehören zur Gruppe der Premium-Reinigungsroboter und sind mit einer Reinigungsstation ausgestattet. Statt nach jedem Arbeitsdurchgang händisch die diversen Behälter, Bürsten und Mopps reinigen zu müssen, übernimmt die Station diese Aufgabe.
Aufbau und Einrichtung
Beim Aufbau sollte man sich nicht von den riesigen Verpackungsschachteln verunsichern lassen, denn die Sache ist schnell erledigt: Die Bodenplatte wird an der Station befestigt, Frischwasser in den abnehmbaren Tank gefüllt und beim DEEBOT T30 OMNI werden noch die Seitenbürste angesteckt - fertig!
Ein Staubsaugerbeutel ist in der Station vorinstalliert, ebenso die beiden Mopps auf der Unterseite der Roboter. Die weitere Konfiguration erfolgt über die dazugehörige App. Dazu ist neben WLAN auch ein Konto beim jeweiligen Hersteller erforderlich.
Flotte Kartenerstellung
Vor dem ersten Reinigungsdurchlauf erstellen die Roboter in wenigen Minuten eine Karte der Räumlichkeiten. Beim DEEBOT T30 OMNI verlief das etwas holprig. Die komplett verfliesten Räume, in denen die Roboter getestet wurden, bieten allerlei Hindernisse wie einen Treppenabgang, eine 5 mm hohe Fußmatte, einen kleinen Teppich, eine auf 9,5 cm Füßen stehende Couch, eine Bodenvase, Lautsprecher mit 1 cm hohen Sockeln und als schwierigstes Hindernis Schwingstühle mit 2 cm Metallfüßen.
Der DEEBOT überquerte oder umfuhr fast alle Hindernisse tadellos, scheiterte aber schließlich an den Schwingstühlen – und blieb an ihnen hängen. Damit ist der DEEBOT freilich nicht alleine, denn bisher versagten hier alle Reinigungsroboter.
Samsungs Jet Bot umfuhr bei der Kartendarstellung zwar alle Möbel, blieb aber beim späteren Saugen und Wischen ebenfalls an den Schwingstühlen hängen. Das Problem ließ sich in beiden Fällen am Ende durch eine virtuelle Begrenzung in der App lösen.
Bei der Kartendarstellung kann in Samsungs Smart-Things-App übrigens auch in eine 3D-Darstellung gewechselt und die Wohnung mit Möbeln ausgestattet werden. Das funktioniert zwar nicht ganz fehlerfrei, sieht aber cool aus.
Top Reinigungsleistung
Beide Roboter-Apps ermöglichen es, einen maßgeschneiderten Reinigungsablauf zu konfigurieren – saugen, wischen oder beides, und das auf der gesamten Fläche, in einzelnen Räumen oder gezielt in festlegbaren Zonen.
Samsungs KI erlaubt etwas detailliertere Einstellungen hinsichtlich der Hindernis- und Fleckenerkennung, dafür können beim DEEBOT T30 OMNI die Reinigungsreihenfolge der Räume festgelegt und wahlweise auch zwei Reinigungsdurchläufe aktiviert werden. Beides ist sehr praktisch, wenn man beispielsweise möglichst schnell ins Bad möchte oder falls bestimmte Bereiche stärker verschmutzt sind.
Vor dem Start füllen beide Roboter Wasser in ihre Tanks, benetzen die Mopps mit Wasser und los geht’s.
Hohe Saugleistung
Mit seiner hohen Saugleistung von bis zu 11.000 Pa zählt der DEEBOT T30 OMNI zu den stärksten Robotern am Markt. Die Reinigungsleistung ist top. Egal ob Staub, Krümel oder Haare, der Roboter entfernt zuverlässig alle Arten von Schmutzpartikeln.
Samsungs Jet Bot saugt ebenfalls sehr gut, wenngleich hier hin und wieder der eine oder andere Krümel liegen bleibt.
Auch beim Wischen leisten beide Roboter dank ihrer jeweils zwei rotierenden Wischmopps gute Dienste. Der DEEBOT T30 bietet hier den Vorteil, dass einer der Mopps seitlich ausfahrbar ist, wodurch er sogar Kanten und Ecken tadellos sauber wischt.
Beim Jet Bot bleibt hingegen an Wänden und sonstigen Rändern stets ein 4-5 cm breiter Streifen übrig, den seine Mopps nicht erreichen.
Man sollte sich aber im Klaren sein, dass „Wischen“ nicht „Schrubben“ bedeutet. Bei eingetrockneten Flecken wie Ketchup oder Zahnpasta bleiben Reste zurück, die mit der Hand nachgewischt werden müssen.
Die Sockenfalle
Feste Objekte werden von beiden Robotern zuverlässig erkannt und umfahren. Der Jet Bot hat auch mit kleineren Tüchern oder Socken kein Problem und umfährt diese zielgenau. Der DEEBOT T30 OMNI tut sich damit hingegen etwas schwerer und schiebt sie zeitweise vor sich her, wobei es auch vorkommen kann, dass sich z. B. ein Socken in der Reinigungsbürste verfängt. Wer ECOVACs DEEBOT reinigen lässt, sollte vorher darauf achten, den Boden von herumliegendem Gewand freizuräumen.
Teppiche oder Fußmatten werden automatisch erkannt, woraufhin die Roboter die Mopps anheben und die entsprechenden Stellen, je nach Wunsch, nur saugen oder auslassen. Bei sehr hohen Teppichen kann Samsungs Jet Bot die Mopps in der Station lassen, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Reinigungsmodi: Saugen, Wischen
Navigation: Laserdistanzsensor
Bürsten: Bodenbürste, Seitenbürste, 2x Mopp
Staubbehälter: 300 ml
Wassertank: 55 ml
Akku: 5.200 mAh
Extras: Überquert bis zu 20 mm hohe Hindernisse. Randreinigungsfunktion „TrueEdge“, „ZeroTangle“-Bodenbürste zur Vermeidung von verhedderten Haaren
Maße Roboter: 35,3 × 35,1 × 9,9 cm
Maße Station: 40,9 × 49 × 48 cm
Preis: € 899,–
Selbstreinigung
Zwischendurch kehren beide Roboter in festlegbaren Zeitintervallen zur automatischen Moppwäsche und zum Entleeren des Staubbehälters zur Station zurück und setzen die Arbeit im Anschluss wieder fort, bis alle Bereiche gereinigt wurden.
Im Test brauchte der DEEBOT T30 OMNI für jeden Quadratmeter gereinigte Bodenfläche rund 1,3 Minuten, beim Jet Bot waren es rund 1,5 Minuten.
Wo bei Robotern ohne Station nach dem Ende des Wischens die Reinigung der diversen Komponenten ansteht, sorgen die beiden Station für eine echte Arbeitserleichterung. Nach dem Reinigungsvorgang werden die Mopps in der Station mit 55 (Jet Bot) bzw. 70 Grad (DEEBOT T30 OMNI) heißem Wasser durchgespült und beim Jet Bot zusätzlich mit Dampf desinfiziert und anschließend mit Heißluft getrocknet.
Bei Samsungs Jet Bot stört allerdings, dass der Roboter nach einem Saug- und Wischdurchgang mehrere Minuten lang nicht ansprechbar ist, bis er mit der Selbstreinigung fertig ist. Möchte man den Roboter noch einmal losschicken, muss das anschließende rund 1,5-stündige Trocknen der Mopps manuell unterbrochen werden.
Der DEEBOT T30 OMNI ist hingegen bei Bedarf direkt nach dem Entleeren wieder
einsetzbar. Die Komplettreinigung und Trocknung wird dann im Anschluss an den weiteren Saug- und Wischvorgang durchgeführt.
Die Station selbst muss nur alle paar Monate händisch gereinigt werden, auch das Nachfüllen und Entleeren der Wasserbehälter ist mit wenigen Handgriffen recht rasch erledigt.
Reinigungsmodi: Saugen, Wischen
Navigation: RGB-Kamera, 3D-Sensor, LIDAR
Bürsten: Bodenbürste, Seitenbürste, 2x Mopp • Staubbehälter: 250 ml
Wassertank: 100 ml
Akku: 4.400 mAh
Extras: Überquert bis zu 15 mm hohe Hindernisse. Desinfektion der Mopps mit Dampf. KI-Objekt- und Bodenerkennung •
Maße Roboter: 35,9 × 36,4 × 10 cm, Station: 44,4 × 51 × 54,7 cm
Preis: noch offen
Wachroboter
Samsungs Jet Bot kann dank seiner eingebauten Kamera auch zur Heimüberwachung eingesetzt werden. Er meldet sich auf Wunsch, sobald eine Person erkannt wird oder fährt zu bestimmten Stellen, sodass man diese aus der Ferne über das Smartphone beäugen kann.
Fazit: Sowohl der ECOVACs DEEBOT T30 OMNI als auch der Samsung Jet Bot Combo sind praktische Saug- und Wischroboter, die man zuhause nicht mehr missen möchte. Die Reinigungsleistung ist speziell auf Hartböden, aber auch auf Teppichen hervorragend, wobei der DEEBOT T30 OMNI dank seines ausfahrbaren Mopps gründlicher ans Werk geht, während der Jet Bot eine bessere Objekterkennung und als Extra eine Überwachungsfunktion bietet.
Das wahre Highlight sind jedoch die Reinigungsstationen, durch die sich der händische Reinigungsaufwand bei Saug-Wisch-Robotern auf ein Minimum reduziert.