Motor/Tests

VW Tiguan R-Line: Viel Platz für die Familie

Auch die größten Erfolge drohen mit der Zeit zu verblassen. Damit dies nicht geschieht, hat VW seinem Erfolgsmodell Tiguan – immerhin Europas meistverkaufter SUV – nach vier Jahren ein Facelift verpasst. Vorweg: VW hat die großen Erwartungen der Fangemeinde –  großteils – erfüllt.

Optisch ist der Tiguan im neuen Jahrzehnt angekommen. Die neu gestaltete Front samt breiterem Kühlergrill fällt ins Auge, noch mehr die Lichtspiele bei Öffnen bzw. Versperren. Beim Fahren in der Nacht kommen die IQ.Light-LED-Matrixscheinwerfer (gegen Aufpreis) zum Tragen, die schon von anderen VW-Modellen bekannt sind und für ein sichtbareres Umfeld sorgen sollen.

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Dass sich der Tiguan auch als bequeme Familienkutsche eignet, zeigte sich im Rahmen des KURIER-Test (Variante R-Line). Auch bei bequemer Position der sportlichen Vordersitze ist hinten noch mehr als genug Platz für den Nachwuchs. Und der Kofferraum lässt ebenso keine Wünsche übrig, die umlegbaren Rücksitze sorgen bei Bedarf für zusätzlichen Raum.

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Etwas enttäuschend dann das erste Anstarten. Wo bei vergleichbaren Fahrzeugen das Head-Up-Display auf die Windschutzscheibe gespiegelt wird, stellt sich beim Tiguan wie bisher auch ein kleines Stück Glas zwischen Lenkrad und Windschutzscheibe auf. Darauf werden dann  dem Lenker die aktuellen Fahrzeugdaten eingeblendet. Wenig stylish, hier hat der Hersteller wohl Sparpotenzial gehoben.

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Besser schaut es mit der Innengestaltung aus, vor allem das Panorama-Schiebedach beeindruckt und bringt insbesondere an trüben Wintertagen mehr Licht in den Innenraum. Das (beheizbare) Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand, die Haptik der Tasten ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Beim Fahren selbst fällt der eingebaute Totwinkelwarner positiv auf, der groß und deutlich vor anderen Fahrzeugen auf der Nebenspur warnt.

Auf der Autobahn wird es schließlich  Zeit, die Kraft des 150 PS-Dieselmotors zu testen. „Lass uns schauen, was das Baby hier kann“, fordert die Tochter vom Rücksitz ein. Gesagt, getan. Die Beschleunigung passt, das Fahrzeug bleibt auch ohne (gegen Aufpreis übers Lenkrad zuschaltbares) Assistenzsystem ruhig in der Spur. Nur der Geräuschpegel passt trotz Windstille nicht so sehr. Das ginge wohl besser.

Auch nicht ganz überzeugend der Preis: das Testmodell der Variante R-Line kommt mit Extras auf rund 56.700 Euro (ohne ab 40.100 Euro). Die günstigste Variante des neuen Tiguan ist ab 27.950 Euro zu haben.

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Hubraum: 2.151 cm3; Leistung: 150 PS/110 kW; max. Drehmoment 360 Nm / 1600 - 2750 1/min Nm / 1/min; 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb.

Fahrleistungen: 0 - 100 km/h in 9,3 Sekunden, Spitze 198 km/h.

Abmessungen: Länge x Breite x Höhe 4.509 mm  x 1.838 x 1.645 mm; Radstand 2.681 mm. Gewicht: ab 1.715 kg/zul. Gesamtgewicht 2.260 kg; Anhängelasten: gebremst 2500 kg/ungebremst 750 kg; Kofferraumvolumen: 615 - 1655 Liter.

Verbrauch: 5,8 - 6,7 l/100km; 152 - 176 g/km

Preis: € 56.756,92