Motor/Tests

Polestar 3: Was kann das fesche Elektro-SUV?

Das erste Kennenlernen gab es unter extremen Bedingungen – auf Eis und Schnee im Norden Schwedens. Jetzt konnten wir erstmals den neuen Polestar 3 auf trockenem Asphalt bewegen.

Bei Polestar geht es jetzt Schlag auf Schlag. Nach dem in der Stückzahl limitierten 1er war der Polestar 2 zuletzt Alleinunterhalter. Aber nun folgen in diesem Jahr sowohl der 3er (der eigentlich schon im vergangenen Jahr auf den Markt hätte kommen sollen) als auch der extravagante Polestar 4.

Der Polestar 3 kommt auf eine Länge von 4,9 Meter und ist 1,61 Meter hoch. Durch seine gestreckten Linien wirkt der Schwede (der freilich in China gefertigt wird) aber nicht so wuchtig und hochbeinig wie vergleichbare SUV in diesem Segment. Die elegante Linienführung verdankt der Polestar übrigens einem Österreicher, der Steirer Max Missoni ist Designchef bei Polestar.

Augenscheinliches Designmerkmal des 3ers ist die Front mit einem integrierten Frontwing für die Aerodynamik und einer Smartzone an der Front. Das ist eine Art Cluster für die Sensoren für die unzähligen Assistenzsysteme im Polestar. Die Smartzone ist nicht nur als solche beschriftet, sondern man hat hier auch einen Heizdraht, den man nicht verbergen wollte. Die HD-LED-Scheinwerfer des Polestar 3 kommen übrigens aus Österreich, nämlich von den Spezialisten von ZKW.

Innen gibt sich der Polestar 3 so minimalistisch, wie man es von den aktuellen Fahrzeugen von Polestar bzw. Volvo kennt. Wesentliches Bedienlement ist der große Touchscreen in der Mitte des Fahrzeugs, der hochformatig montiert ist. Ein kleinerer Schirm vor dem Fahrer liefert die wesentlichsten Informationen. Heißt, für diverse Einstellungen muss man den Touchscreen bemühen – allerdings kann man über die Quick Controls einen Abkürzer zu den öfter verwendeten Funktionen nehmen. Trotzdem: Wenn man die Lenkkraftunterstützung oder (noch wesentlicher) die Rekuperation feinjustieren will, muss man in die Menüs gehen.

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Wenn man alles nach seinen Vorlieben eingestellt hat, fährt es sich fein im Polestar. Das Fahrwerk sorgt für guten Komfort. Diesbezüglich profitiert das SUV von einer Zweikammer-Luftfederung mit aktiven Dämpfern. Wenn es flotter gehen soll, beherrscht das der Polestar 3 durchaus, aber die wahre Stärke liegt im entspannten elektrischen Gleiten. Der Schwede erzeugt kein künstliches Motorengeräusch, sondern fährt einfach elektrisch leise. Zum komfortablen Reisen tragen auch die guten Sitze bei und das Platzangebot ist vorne wie hinten üppig. Stolz ist man bei Polestar auf das aufwändige und potente Audiosystem von Browers & Wilkins, das auch Dolby Atmos kann. Für die Audiolautstärke setzen die Designer übrigens auf einen klassischen Drehregler in der Mitte. Das gefällt.

Für den Antrieb sorgt ein Dualmotor-System mit 360 kW/489 PS. Und Dualmotor bedeutet auch Allradantrieb und das Torque Vectoring sorgt für die entsprechende Verteilung der Antriebskraft. Wenn der normale Antrieb nicht reicht, kann man den Polestar 3 auch mit Performance-Paket bekommen – dann gibt’s 380 kW/ 517 PS durch ein Software-Upgrade und eine andere, Dynamik-orientierte Fahrwerksabstimmung. Für uns wirkte der Standard-Antrieb aber vollends ausreichend und harmonisch im Polestar 3.

Wie weit kommt man? Dank 107-kWh-Akku sollen es 610 Kilometer sein (mit Performance-Paket 50 Kilometer weniger). Geladen wird mit DC-Anschluss mit bis zu 250 kW.

Der Polestar 3 kostet ab 86.800 Euro. Polestar bietet eine komplett ausgestattete Launch-Edition für 89.900 Euro an. Die ersten Autos werden ab Juli bei uns ausgeliefert.