Neuer Opel Frontera: Kompakter mit überraschenden Talenten
Von Michael Andrusio
Die Small Car Plattform von Stellantis bildet die Basis für einige kompakte Autos aus dem Großkonzern. Und sie ist so konzipiert, dass man auch einen Siebensitzer darauf aufbauen kann. Aber dazu später.
Opel bringt auf dieser Basis wieder einen Frontera. Wieso wieder? Weil es schon einmal einen Frontera mit dem Blitz auf dem Kühlergrill gegeben hat. Das war in den 1990er-Jahren und das Auto war mehr Geländewagen. Heute heißt die Devise natürlich SUV und der Frontera ist einer der kompakteren Vertreter dieser Gattung. Man ordnet sich damit zwischen B- und C-Segment (mit einer Länge von 4,39 Meter), heißt es aus Rüsselsheim. Und in der Opel-Familie positioniert sich der Frontera zwischen Mokka und Grandland.
Und während es den größeren Grandland nur als Fünfsitzer gibt, kann man den Frontera auch mit sieben Sitzen bekommen. Diese Option wird im Laufe des kommenden Jahres bestellbar sein. Aber nicht in Verbindung mit jeder Motorisierung. Sieben Sitze kann man nur für den Hybriden bekommen, der elektrische Frontera wird diese Option nicht haben. Der Grund liegt auf der Hand, denn beim Electric muss die Batterie untergebracht werden. Die beiden Sitze in Reihe drei sind aber auch beim Hybriden freilich nur Notsitze und einmal aufgeklappt bleibt im Kofferraum nur mehr Platz für ein A4-Blatt (wenn man es hochformatig einlädt). Aber Opel sieht den Frontera als Shuttlefahrzeug für Mannschaft, Freunde oder die größere Familie. In der zweiten Reihe hat man jedenfalls wirklich viel Platz – gemessen an der Größe des Autos natürlich – Kopf- und Beinfreiheit geben keinen Anlass zur Klage.
Damit zu den Antrieben. Der elektrische Frontera hat 83 kW/113 PS und speichert seinen Strom in einem 44 kWh-Akku Akku. Die Reichweite nimmt sich mit 305 Kilometer allerdings eher bescheiden aus. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Im kommenden Jahr wird eine zusätzliche Version mit größerem Akku nachgereicht, die dann 400 Kilometer schaffen soll. Als Elektroversion fährt sich der Frontera aber durchaus komfortabel.
Stolz sind die Opel-Entwickler auf die Sitze. „Intelli-Seat“ nennt man sie in Rüsselsheim. Jedenfalls sitzt man im Frontera bequem und wir hätten keine Bedenken, mit dem Auto (und auf seinen Sitzen) längere Strecken abzuspulen.
Laden mit 100 kW
Noch ein Pluspunkt für den Electric: Das Auto kann an einem DC-Lader mit bis zu 100 kW Strom nachtanken. Ein Onboard-Charger für dreiphasiges Laden mit 11 kW kostet aber extra.
Wer keinen reinen Stromer mag, kann alternativ auch zum Frontera mit Hybridantrieb greifen. Der funktioniert mit 48-Volt-Technologie und kommt auf eine Systemleistung von 136 PS. Auch hier wird es im kommenden Jahr noch ein weiteres Angebot geben, nämlich einen Hybrid mit 100 PS. Wir sind die Version mit 136 PS gefahren, damit ist ausreichend Kraft vorhanden. Und gerade im Stadtverkehr rollt der Frontera relativ viel rein elektrisch.
Die Preise: Der Frontera als Hybrid kommt auf 27.119 Euro, Electric auf 29.900 Euro – jeweils in der Edition-Ausführung, dazu gibt es noch den besser ausgestatteten GS.