Kia Sorento: Streit um die dritte Reihe
Von Sandra Baierl
Stattliche Größe und ein markantes Äußeres: irgendwie steht der neue Kia Sorento da wie ein kastiger, kantiger Amerikaner. Futuristisch kühn nennt Kia den Look. Die Koreaner haben ihr Familienauto nochmals ordentlich aufgemotzt – alles größer, alles besser.
Die vierte Generation des Sorento kommt, wenn man will, mit drei Sitzreihen und sieben Sitzen. Die hintersten zwei sind so großzügig ausgelegt, dass es in unserer Familie den Streit darum gab, wer in der dritten Reihe sitzen darf. Was dort auch besticht: Anschlüsse für USB, eigene Regler für die Klimaanlage – und natürlich die große Distanz zu den Eltern ganz vorne. Aufpreis für die dritte Reihe: 990 Euro.
4,81 Meter misst der Sorento jetzt, durch die bullige Karosserieform (4 Zentimeter mehr Radstand) und die maximale Ausnützung des Innenraums wirkt er aber noch mächtiger. Auch Anleihen an den EV9 (das Elektro-SUV von Kia) kann der Sorento nicht verheimlichen, gerade die Front erinnert daran.
Ausstattungskaiser
Im Inneren ist die Ausstattung in unserem Testwagen umfassend, mutet wertig an. Das neu gestaltete Armaturenbrett mit größerem zentralen Touchscreen spielt alle Stücke. Das Armaturenbrett ist aufgeräumt, es gibt ausreichend viele direkte Anwählmöglichkeiten auf dem Touchscreen, es ist reduziert, aber nicht karg. Kia hat den überarbeiteten Sorento mit ziemlich allen verfügbaren Assistenten ausgestattet. Wir fuhren die höchste Ausstattung – Platinum – da ist alles serienmäßig dabei, etwa Distanzregler, Kollisionswarner und Notbremsassistent. Auch Spurhalter und Autobahnassistent sind an Bord. Sehr praktisch finden wir das nach hinten blickende Kamerabild, das sich automatisch im Armaturenbrett zeigt (gibt’s bei Kia und Hyundai), wenn man den Blinker setzt. Zudem mahnt das Auto, wenn man bei der grünen Ampel nicht gleich losfährt.
Motorisch kommt der Sorento jetzt als Hybrid, Plug-in-Hybrid oder Diesel. Wir sind die 2,2-Liter-Dieselvariante mit 194 PS gefahren. Die Motorisierung – beim Diesel ohne Hybrid – ist ausreichend, der Spritverbrauch im Mix pendelt sich bei rund acht Liter ein.
Der Sorento ist ein Familienliebling, weil wirklich viel reinpasst und die Ausstattung exzellent ist. Preislich beginnt die günstigste Diesel-Variante (2WD) bei 53.190 Euro. Unsere getestete Platinum-Ausstattung (4WD) schlägt mit 64.190 Euro zu Buche. Der Plug-in-Hybrid kostet zumindest 59.640 Euro. Stattliche Preise für sehr viel Auto.
Das gefällt
Die Vollausstattung in der Platinum-Version, die echte dritte Sitzreihe, die vielen USB-Anschlüsse überall im Auto. Auch die automatischen Sitze (Reihe 2 und 3) sind toll zu steuern – über Tasten an den Sitzen oder im Kofferraum
Das gefällt nicht
Den Diesel fanden wir gerade ausreichend motorisiert – Sportlichkeit findet man bei dieser Motorisierung nicht
Daten
Drei Motorvarianten: 2,2 CRDi mit 142 kW (194 PS) und 1.6 T-GDI Hybrid mit 158 kW (215 PS) jeweils als 2WD oder 4WD; 1.6 T-GDI Plug-in Hybrid 4WD mit 185 (252 PS). Preise: ab 53.190 Euro