Mini bleibt Mini – auch mit Elektroantrieb
Von Andrea Hlinka
Es war ein etwas riskantes Unterfangen, zugegeben: Von Wien-Hietzing bis nach Spielberg in die Steiermark wollten wir es mit dem Mini SE schaffen. Seinerseits ein Elektro-Dreitürer mit 135 kW (184 PS), mit einer 32,6 kWh-Batterie und der Technik vom Konzernbruder BMW i3 bepackt. Schenkt man der WLTP-Messung Glauben, die zwischen 203 und 234 Kilometer voraussagt, könnte sich die rund 200 Kilometer-Fahrt nach Spielberg durchaus ausgehen.
Bis nach Spielberg
Tatsache ist: Jede längere Fahrt mit einem E-Auto braucht gute Planung. Auch mit dem Mini. Wobei dieser in der Routenberechnung brav kalkuliert, ob sich die Fahrt ausgeht oder ob (und wo) nachgeladen werden muss. Und man kann die Reichweite über die Wahl des Fahrmodus direkt beeinflussen. Um bis nach Spielberg zu kommen, haben wir den reichweitenschonendsten Modus „Green +“ gewählt. Ist auch kein Fluch, denn die einzige nennenswerte Einbuße dadurch ist, dass die Klimaanlage nicht läuft.
Nach rund 100 Kilometern schalteten wir auf den „Green“ Modus mit Klima um und auch damit sind wir mit 115 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (es gab viele Baustellen) mit 24 Kilometern Restreichweite in Spielberg angekommen. Ohne Ladepause und ohne Schweißperlen.
Auf dem Gelände des Red Bull Rings in Spielberg kann man den Akku übrigens problemlos aufladen. Im Welcome Center bekommt man dafür eine kostenfreie Ladekarte. Im Fall des Mini SE dauert der Ladevorgang an einer 11 kW-Ladestelle rund 3,5 Stunden. Steckt man ihn an eine 50 kW-Büchse, saugt er sich in 1,4 Stunden von 0 auf 100 Prozent wieder voll.
Wie immer, nur SE
Die Sache mit dem Mini SE ist: Wer Mini mag (also die Kippschalter, die an ein Cockpit erinnern, die runden Instrumente, das sportlich-verspielte Aussehen, das agile und direkte Autoscooter-Fahrgefühl) und wenig Platz braucht, der kann sich mit dem vollelektrischen Pendant sehr wohl fühlen. Er zieht gut, die Verarbeitung ist schön und fühlt sich hochwertig an, der Akku ist schnell voll, die Reichweite für den Alltag völlig ausreichend – und man kommt in jede Parklücke. Nennenswert und ein Unterschied zu Konkurrenten: Der Mini SE verfügt über nur zwei Rekuperationsstufen, von denen beide recht straff ausfallen. Das berühmte Ein-Pedal-Fahren wird hier schnell gelernt werden müssen – die Bremsklötze werden es danken.
In Österreich kostet der Mini SE ab 33.600 Euro.