Alfa Romeo Tonale: Unterwegs mit Alfas Bestseller
Von Michael Andrusio
Alfa Romeo vermeldet ein starkes erstes Quartal 2023. Man hat die Verkäufe in Europa um 136 Prozent gesteigert (zugegeben, von überschaubaren Werten im Jahr 2022 ausgehend). Noch deutlicher ist der Zuwachs in Österreich, wo die Zulassungen um sage und schreibe 317 Prozent gestiegen sind. Wichtig für den Erfolg ist vor allem die Verfügbarkeit des neuen Tonale.
Im ersten Quartal hat Alfa Romeo bei uns 413 Autos neu zugelassen, davon 320 Tonale.
"Tonale wird fundamental für uns, er wird dazu beitragen, unser Volumen um 25 Prozent zu steigern", hatte Alfa-Boss Jean-Philippe Imparato im Gespräch mit motor.at vor einem Jahr angekündigt.
Und jetzt steht der Tonale vor uns - nicht rot, sondern grün (die Farbe heißt übrigens Montreal-Grün, was wiederum an ein anderes legendäres Modell von Alfa Romeo erinnert). Der Tonale fällt natürlich in die Kategorie SUV, aber wirkt nicht so grobschlächtig wie andere Autos dieser Gattung. Von hinten ist die Verwechslungssicherheit - sagen wir - noch steigerungsfähig. Aber die Front ist eindeutig Alfa.
Auch innen haben es die Designer geschafft, den markanten Alfa-Look herüberzuretten. Die Anzeigen sind natürlich digital, sind aber unter zwei geschwungenen Höckern untergebracht, wie man es von traditionellen Alfa-Modellen her kennt. Die Anzeigen zeichnen zur Begrüßung sogar das typische Alfa-Gesicht, damit es keinen Zweifel gibt, in welchem Auto man sitzt.
Natürlich gibt es den obligaten Touchscreen, wichtige und schnell gewünschte Funktionen sind aber über eigene Schalter steuerbar. Gefallen haben uns auch der ins Lenkrad integrierte Startknopf und der gut zu erreichende Fahrmodi-Regeler. Den Vogel schießt aber der Lautstärkeregler ab, ein eigenes perfekt zu bedienendes Rädchen in der Mittelkonsole.
Alles perfekt in Sachen Bedienung? Nicht ganz. Die Schaltwippen für die 7-Gang-Automatik sind so voluminös ausgeführt, dass man mitunter schlecht zu den Hebeln dahinter kommt - vor allem zum Blinkerhebel.
Wir sind den Tonale mit dem 160-PS-Hybrid-Motor gefahren, ein Antrieb, der gut zum Auto und zu den Alfa-Ansprüchen passt und irgendwie die goldene Mitte markiert. Darunter gäbe es noch einen 130-PS-Hybrid und darüber einen Plug-in-Hybrid mit 280 PS (und noch einen Diesel mit 130 PS).
Mit dem 160-PS-Hybriden spult man auch längere Strecken entspannt herunter, die Akustik ist angenehm und die Fahrleistungen ausreichend. Nur beim langsamen Losrollen, kann sich die Elektronik oft nicht entscheiden, ob sie noch den Elektromotor nutzt oder schon den Benziner anwirft. Ist man einmal in Fahrt merkt man vom Zusammenspiel der Antriebe nichts mehr. Die Lenkung ist okay, könnte aber, vor allem, wenn man flotter unterwegs ist, noch etwas mehr Präzision vertragen.
Wir sind den Tonale mit einem Verbrauch von 7,7 Liter gefahren.
Wenn man den Tonale mit 160-PS-Hybrid haben will, muss man zur TI-Ausstattung greifen, die schon viele Goodies serienmäßig an Bord hat (beispielsweis 10,25-Zoll-Infotainmentsystem samt Navigation, Voll-Matrix-LED-Scheinwerfer und Parksensoren vorne und hinten samt Rückfahrkamera). Die kostet ab 43.200 Euro.
Von der von uns getesteten Variante "Speziale" gibt es nur noch Lagerfahrzeuge
Antrieb Voll-Hybrid: 1,5-l-4-Zylinder-Turbo-Benziner plus 15-kW-E-Motor, Leistung 160 PS, maximales Drehmoment 240 Nm, 7-Gang-DSG-Getriebe, elektronisches Sperrdifferenzial, Frontantrieb.
Fahrleistungen Beschleunigung von 0 -100 km/ in 8,8 Sekunden, Spitzengeschwindigkeit 210 km/h.
Abmessungen Länge x Breite x Höhe 4.528 x 1.841 x 1.601 mm, Radstand 2.636 mm, Leergewicht 1.600 kg, höchstzulässiges Gesamtgewicht 2.210 kg, zulässiges Anhängelast (gebremst) 1.500 kg, Kofferraumvolumen 500 - 1.550 l, Tankinhalt 55 l.
Verbrauch Normverbrauch 5,7 -6,3 l/100 km (130 - 144 g/km CO2), Testverbrauch 7,7 l / 100 km.
Kosten Edizione Speziale (nur Lagerfahrzeuge) ab 39.312 Euro/ 160-PS ab 41.326 Euro
Super (nur 130 PS) ab 35.900 Euro