Motor/Tests

Alfa Romeo Junior: Stromanbieter für Italophile

Die Aufregung um die Namensfindung hat sich mittlerweile gelegt. Zur Erinnerung: Alfa wollte das Auto Milano nennen, das missfiel einem italienischen Minister – zumal das Ding in Polen gebaut wird – und so taufte man es auf Junior um. Und der Junior ist auch ein Kandidat für den Titel „Car of the Year 2025“.

Es ist dies also das erste Elektroauto von Alfa Romeo, wobei man dafür eine existierende Stellantis-Basis nutzt, auf der z. B. auch der Jeep Avenger basiert. Aber das sieht man dem Alfa definitiv nicht an. Fesch sieht er aus, der Junior und ist mit 4,17 Meter Länge nach eigener Definition ein Crossover. Unverwechselbar ist der Alfa auf jeden Fall – vor allem das Heck. Coda tronca nennt man das Designschema in Mailand, die Idee stammt von historischen Rennwagen und sorgt für eine günstige Aerodynamik. Unter der Klappe verbirgt sich ein ausreichend großer Kofferraum mit 400 Litern Ladevolumen.

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115-kW-Elektroantrieb

Wir haben den Junior mit dem Standard-Elektroantrieb mit 115 kW/156 PS getestet. Alternativ dazu kann man den Junior auch mit 280 PS oder als Hybrid bekommen. Den 280-PS-starken Veloce konnten wir auf dem Testgelände in Italien fahren, das macht natürlich Spaß, aber auch der 115-kW-Junior liefert mehr als gute Fahrleistungen. Vor allem sorgt die Fahrdynamik für Kurzweil und macht einem Alfa alle Ehre. Auch wenn es im schwächeren E-Antrieb kein Sportfahrwerk und kein Torsen-Sperrdifferenzial gibt. Vor allem tut dem Alfa gut, dass er – für ein Elektroauto – beim Gewicht im Rahmen bleibt. Nur 1,5 Tonnen wiegt der Junior Elettrica.

Der Strom wird in einem 54-kWh-Akku gespeichert und das sorgt laut WLTP für eine Reichweite von 410 Kilometer. Überraschenderweise zeigte uns der Bordcomputer bei optimalen äußeren Bedingungen 400 Kilometer Reichweite an. Nachgeladen werden kann mit bis zu 100 kW (DC).

Ein künstliches Antriebsgeräusch hat Alfa dem Junior dankenswerterweise erspart und so reist man leise und komfortabel im Junior.

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Sportliches Interieur

Optional kann man ein Sportpaket mit entsprechenden Sitzen und mehr Seitenhalt bekommen. Das passt grundsätzlich gut zum Wesen es Alfa, kostet aber extra.

Schön, dass Alfa im Cockpit nicht eine Infotainment-Planke installiert, sondern auf eine klassische Instrumenten-Einrahmung (genannt Cannocchiale) setzt. Praktisch ist auch, dass einige Schalter und Regler, die man rasch zur Hand haben will, analog ausgeführt sind.

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Woran wir uns noch immer nicht gewöhnt haben, ist aber der sogenannte „Progresso-Grill“. Den haben der (von uns getestete Speciale) und der Veloce, während das Basismodell den, wie wir finden, eleganteren Leggenda bekommt. Zum Preis: Der Alfa Junior Elettrica kostet ab 39.900 Euro (Speciale ab 41.900 Euro).